Raiga - Die Inselmetropole

" Nizie hat bestimmt jemanden gefunden, bestimmt hat sich jemand der kleinen angenommen." flüsterte Julian beruhigend und strich ihr mit seiner Hand durch die Haare.
" Es is tnicht nur Nizie, es ist irgendwas anderes, oder? Willst du es mir erzählen? Ich bin immer für dich da." sagte er leise und sah in Azars Augen. Er wollte ihr wirklich helfen

Azar fuhr sich schnell über die Augen um die verräterischen Tränen wegzuwischen. Sie durfte nicht mehr schwach sein, dass hatte sie sich geschworen.
Aber sie konnte Julians Blick nicht standhalten und lehnte sich an ihn nur um ihn auszuweichen.
"Ich will mich nicht mehr erinnern." flüsterte sie zitternd und schloss die Augen als er über ihr Haar fuhr. ~An das was sie getan haben...~

Melgagesch betrachtete das lila Scheckenhaus. Es schien ihm von Sekunde zu Sekunde suspekter. Und dass er diese Muschel oder was auch immer es dann war, von einem noch suspekteren Kerl, dessen Kleidergeschmack nicht gerade sympathisch wirkte, bekommen hatte, machte die SAche herzlich wenig besser. Soll ich es wegwerfen, dieses stachelige Muschelteil? Fragte er sich und gluckste mit dem rechten Auge in die Öffnung des Panzers. Er sah nichts, was ihn nicht sonderlich überraschte. Er sah sich vorsichtig um, ob auch niemand in unmittelbarer Nähe war, bevor er langsam und bedächtig sein Tuch, das er über dem Mund trug, herunterzog. Das seltsame Stück Kalk an die grauen Lippen legend blies er in das Schneckenhäuschen hinein. Es gab keinen Ton, nur ein leises Rauschen. "LANGWEILIG!!!" Meinte der Schwertkämpfer, mit letzten hoffnungen auf ein besonderes Zeichen oder Ereignis hielt er es sich gegen das Ohr...natürlich erst, nachdem er sein Gesicht wieder einigermaßen verhüllt hatte. Und tatsächlich...er hörte etwas! Eine Art brabbeln, so als wäre etwas in der Muschel. "Au!" Schrie er plötzlich, als ihn etwas ins Ohr biss, und ließ die verdächtige Schale fallen. "WAS war DAS?!" Brüllte er verdutzt.

" Na gut, wenn du mir nicht traust..." flüsterte Julian, und sah AZar weiter an.
" Das wird schon, wenn wir hier was bleiben kommt NIzie uns bestimmt nach." fügte er noch hinzu und drehte sich nun auf den Rücken, um an die Decke zu sehen.

"Das hat nichts mit dir zu tun, glaub mir!" flehte sie, doch er wandte sich ab. Ihre Hand wollte seine ergreifen, doch fiel dan schlaf herunter: "Du verstehst es nicht." murmelte Azar und ging aus dem Zimmer. Sie schloss die Tür und lehnte sich gegen die Wand. ~Natürlich kann er es nicht verstehen wenn du es ihm nicht erzählst Dummerchen!~
"Nicht jetzt..." murmelte sie und legte den Kopf zurück: "Sei jetzt einfach ruhig."

" Azar, es... tut mir leid.." murmelte Julian noch, doch sie verließ den Raum.
Da hatte er was angerichtet. AUch wenn er selbst nicht dran glaubte, langsam stand er auf und schleppte sich zur Tür. Er öffnete sie wieder, wo er Azar traf.
" Azar, es tut mir leid..." flüsterte er nochmal und sah sie an

Der blaue Kristall hatte diesmal ganz sicher geleuchtet, doch bevor das Mädchen sich hätte weiter darüber Gedanken machen können, öffnete sich die Tür und Julian stand vor ihr.
Azar seufzte tief und blickte zu ihm herüber: "Julian, das ist nicht deine Schuld, also hör schon auf dich zu entschuldigen. Ich war nur ein bisschen..." Kurz überlegte sie, dann schloss sie die Augen: "Müde, genau. Ich bin nur ein bisschen müde."

" Leg dich hin, wenn du Müde bist.." murmelte Julian lächeln. Er hatte sich wieder ans Gehen gewöhnt und stand nun einigermaßen sicher vor Azar.
" Bald gehts weiter, wir müssen Fit sein." fügte er lächelnd hinzu, und sah ihr in die Augen.

Sie wollte seinem Blick ausweichen, aber seine Augen hielten sie kurz gefangen. Schnell presste sie die Lider aufeinander und stammelte verwirrt: "Genau, ich geh in das Gastzimmer und leg mich hin und du musst dich sowieso auch hinlegen und auf dem Weg seh ich noch einmal nach Senmor." Erschöpft fuhr sie sich durch die Haare: "Und dann sehen wir erst einmal weiter."

~Sie weicht mir aus...ich wusste das sie mich hassen muss....~dachte Julian, und sagte nurnoch: " Okay, alles klar."
Daraufhin ging er zu seinem Bett und legte sich nochmal hin, während er siuch über die GEsamtsituation ärgerte.

Irgendwas in seinem Blick wurde kälter aber das Mädchen begriff nicht warum. Wahrscheinlich war er nur müde.
Azar ging langsam den Gang hinunter und blieb vor Senmors Zimmer stehen. Sie klopfte leicht an und öffnete die Tür: "Darf ich reinkommen?

Melgagesch, deutlich verärgert und entrüstet über die Tatsache, dass ein Stück Kalk es wagte, ihn zu beißen, hob die Muschel, deren Inhalt offenbar etwas gegen sein Ohr hatte, wieder auf und spähte nochmals in das Loch. "Hey, wer auch immer du bist, da drin, sieh' zu, dass du raus kommst, damit ich dich vermöbeln kann!" Forderte er. Da ging ein Passant mit seiner gutaussehenden GEliebten an der Hand an dem Paradievogel, der mit geradezu mit dampfendem Kopf in ein Schneckenhaus, das aussah wie ein Kinderspielzeug, hineinblickte, vorbei. Beide kicherten und flüsterten einander zu, wahrscheinlich machten sie sich über ihn lustig. Jetzt war ihm aber endgültig der Kragen geplatzt. Er wandte sich von seinem bissigen Kalkartefakt ab und musterte die zwei KIchererbsen entnervt. "ICH WÜRDE MAL IN DEN SPIEGEL GUCKEN, PICKELFRESSE, BEVOR DU ÜBER DEN GRÖSSTEN SCHWERTKÄMPFER - UND SAMMLER MYRAFS LACHST!!!" Brüllte der dem nun mehr lachendem Päärchen nach, das ihm keine Beachtung schenkte. "Na wartet..." Gerade wollte er ihnen folgen, um dem braunhaarigen Bonzenkind mit der perfekten 13-jährigen in der Hand eine auf die eitrige Nase zu geben, als er feststellen musste, dass sich etwas in der violeten Schale tat. Gebannt beobachtete er, wie doch tatsächlich eine Schnecke aus dem Häuschen kam.Eine sehr seltsame Schnecke, wenn er sich dieses Etwas genau ansah. "WAS-IST-DAS-SCHON-WiEDER?!" Brabbelte er nur, das Schneckchen musterte ihn nur mit seinen erstaunlich aussagekräftigen Stielaugen

"Wenn du willst..."
Senmor hatte vor kurzem fertig gegessen, und sich nun wieder auf sein bett gelegt. Langsam beschlich ihn die dunkle Vorahnung, dass das töten der Gardisten falsch gewesen war. Man würde sie vermissen.
Noch bevor Azar eintrat oder nicht, sprach er schon: "Wir sollten schnell von hier verschwinden!"

Azar setzte sich neben sein Bett, nachdem sie die Tür geschlossen hatte: "Ja, wir können dem Heiler nicht mehr lange die ganzen Zimmer wegnehmen."
Sie lächelte ihn leicht an, da es ihm scheinbar besser ging: "Willst du irgendwo speziell hin?"

"Nein, nur weg. Wenn du mal vor die Tür schaust, wirst du den Grund schon erkennen."
Azar sollte ruhig wissen, was er getan hatte. Es würde ihr verdeutlichen, wie es ihm ging und ihr klar machen, warum sie weg musste.
Aber wo wollen wir jetzt hin?
Ihm viel kein besonderes Ziel ein. Er selbst hatte kein, und wenn Azar und Julian es nicht wussten, dann keiner.

"Vor der Tür?" fragte sie verwirrt, ging aber nach draußen und war einen Blick hinaus. Schnell schloss sie die Tür wieder und kam zu ihm zurück um ihn anzustarren: "Wa- Was hast du getan?"
Zitternd setzte sie sich auf den Stuhl: "Warum hast du das gemacht Senmor?"

"Wer sagt dir denn, dass ich das war? Vielleicht war es auch der komische Krieger, der euch hierher zurück gebracht hat.", meinte er nur achselzuckend.
Er erhob sich. Seine Brust schmerzte, aber wenn erst nicht mehr so viele Menschen um ihn herum waren, würde er Mittel und Wege, sich anders zu bewegen.
"Lass und einfach auf irgendein Schiff springen."

"Ein Krieger..?" Sie drückte sich die Handballen vor die Augen und konzentrierte sich: "Ja... da war noch jemand nicht wahr? Er hat uns gefunden." Sie sah das verschwommene Gesicht, konnte es aber nicht einordnen.
Erschöpft gab sie auf und lies die Hände sinken: "Ich weiß nicht ob Julian für eine Reise schon bereit ist, aber wir müssen möglichst schnell hier weg."
Sie biss sich auf die Unterlippe und ging wieder zurück in Julians Zimmer. Sie klopfte an die Tür udn flüsterte, falls der Heiler sie belauschte: "Julian, wir haben ein kleines Problem..."

" Ja, ich habs aus dem Fenster gesehen. Irgendwer steht vor der Tür." murmelte Julian und stand auf.
DOch er war wieder wackelig auf den Beinen, dann sah er mit kaltem Blick zu Azar.
" Ich frag dich das nicht gerne, aber würdest du mich stützen?" fragte er kühl und sah sie mit emotionslosem Blick an

"Sie sind schon hier..." murmelte sie tonlos, runzelte dann aber die Stirn über Julians abweisendes Verhalten.
~Beeil dich Mädchen!~
Sie legte sich seinen Arm um die Schulter und steuerte auf die Hintertür zu. Als die Gruppe diese erreicht hatte, klopfte es schon am Eingang.
Azar versuchte nicht auf die Leichen zu achten und ging weiter richtung Hafen

" Danke, Azar." murmelte Julian nur, und sah traurig zu Boden.
~Warum...? Warum kann sie mich nichtmehr leiden? Wir sind doch schon so lange Freunde~ dachte er, und mit jedem Gedanken wurde sein Blick trauriger.
Er achtete kaum noch auf seine Umgebung

Ungerührt ging Senmor hinter den etwas langsamen Paar hinterher. Die Straße hinunter zum Hafen war nicht schwer zu finden, da man den Fischgerucht schon von weitem wahrnehmen konnte.
Sie waren nicht lange gegangen, als sich die ersten Gardisten durch die Menge zu ihnen durchschlängeln wollten.
Der Heiler hat also nicht dich gehalten.
"Azar! Julian! Sie haben uns gefunden, beeilt euch!"
Aber Senmor selbst dachte nicht daran, schneller zu laufen.
Sollen sie nur kommen!

"Komm schon Julian, nicht schlappmachen." feuerte sie den Verletzten an: "Wir müssen in der Menge untertauchen."
Dann rief Senmor ihnen die Wahrnung zu und alles wurde etwas komplizierter.
"Verdammt." fluchte Azar immer wieder und blickte auf das erst beste Schiff das kurz davor war, abzulegen.
Sie wandte sich um und sah das Senmor zurückgeblieben war: "Senmor komm endlich!"

Plötzlich legte Julian seinen Arm um Azars Hüfte, und schöüfte seine letzte Kraftreservven auf, um mit voller Kraft auf das Schiff zu laufen.
" Senmor!" schrie er, als er merkte, wie die Gegner auf ihn zuliefen.
" Schnell, du schaffst das , mein Freund!" feuerte er ihn an

"GWAHAHAHA!!!" Mit diesem dreckigen Lachen kam plötzlich Melgagesch angestürmt...oder viel mehr angeritten! Er saß auf dem lila-farbenen Schneckenhaus, das plötzlich enorme Ausmasse angenommen hatte, gleiches galt für die Schnecke, die herausgaffte und mit unsäglicher Geschwindigkeit (für ein 3 Meter-Weichtier) durch den Fischmarkt glitt und dabei den ein oder anderen Gardisten ummähte. "Jawoll, weiter so, Welkmanc! Yeeehaaa!" Schrie der Reiter, sich an einer Art Griff auf dem Kalkgebilde festhielt und sein neu erworbenes Gefährt durch die Menge koordinierte und dabei gezielt die Wachmänner mit der Wucht seines 'Haustieres' ausser Gefecht setzte. Zu seiner Überraschung hatte sich das seltsame Schneckenwesen als ein Größenverstellbarer, treuer Begleiter herausgestellt, der sich hervorragend zum Vordrängeln und Schubsen eignete...und woran ließe sich das besser testen als an Garden, dir dabei waren, jemanden zu jagen?