Raiga - Geisterviertel

In alter Zeit, als Myraf noch von der Dunkelheit beherrscht wurde, existierten 5 Türme, welche die Macht der Nekromantie über das ganze Land verbreiteten, und das Heer der Finsternis unbesiegbar machten.
Doch als diese Macht gebrochen wurde, versiegte die Energie, und die Türme verloren ihre Wichtigkeit.
Von diesen 5 sind heute nur noch 2 vollständig erhalten, und durchsetzen ihre Umgebung immernoch mit der alten Kraft, die sie einst aufgesogen hatten.
Von zwei weiteren ist nichts bekannt, und ein Letzter steht als Ruine in einem abgelegenen, verkommenen Stadteil von Raiga, der Hauptstadt von Futari.
Einst war er als Leuchtturm genutzt worden, doch die schwarze Magie hatte ihren eigenen Willen und so starben hunderte Seeleute, als ihre Schiffe an den Riffen und Klippen der Küste zerschellten, weil das Licht mit Absicht auszugehen schien, wenn ein Schiff es gerade bitter nötig hatte, angeleitet zu werden.
Alle, an den Strand gespühlte Toten dieser Unglücke, wie man vorerst glaubte, wurden auf einem immer größer werdenden Friedhof in der Nähe des Turms begraben.
Doch als sich schließlich die Unfälle so häuften und Abergläubische den Turm als verflucht schimpften, was er im Prinzip auch war, wurde ein Neuer, schönerer gebaut und das Viertel verarmte.
Heute glauben die Menschen, dass die Seelen, der durch den Turm verstorbenen Schiffsleute durch diesen Stadtteil spuken.
Und an den Gerüchten ist nichts gelogen, denn die Nekromantie wirkt hier zwar nicht mehr so stark, um Untote zu erzeugen, aber um geschundene Seelen an die Irdische Sphäre zu binden, reicht es noch.
Glaubst du an Geister?

Azar trat nach einer Ewigkeit, wie es ihr vorkam aus der Höhle, streckte erstmal die Arme weit aus und nahm einen tiefen Luftzug. Dann öffnete sie ihre Augen und konzentrierte sich nur auf das Licht, auch wenn es nicht so viel davon gab. Alles um sie herum lag im Nebel und sie mussten sich auf einem nicht sehr hohen Berg befinden, denn sie konnte einen kleinen Trampelpfad erkennen, der sich weiter nach unten schlängelte.
"Wir sind aus dieser schrecklichen Hölle draußen, wir befinden uns nicht mehr im nirgendwo und ich kann wieder was sehen." Sie legte zufrieden die Hände in die Hüften und meinte: "Das Blatt wendet sich, ich glaube jetzt kann nichts mehr schief gehen!"
Das Mädchen ging einen Schritt weiter als plötzlich unter ihr ein Teil des Felsens losbrach, sie das Gleichgewicht verlor und mit einem Schrei den Abgrund hinunter stürzte.

(crap, fast GEISTERstunde *schmoll*)

" Tschüss!" murmelte Julian, als er sah wie sie in den ABgrund stürtzte. Klar, sie würde bestimmt sterben, aber Julian kannte sie ja kaum. Deshalb war er nicht sonderlich gerührt.
Er ging einfach Richtung Raiga, in der Hoffnung was zu essen zu bekommen

Der Aufprall presste sämtliche Luft aus ihren Lungen und sie hatte das Gefühl das ihr Magen noch oben auf dem Berg war. Panisch kämpfte sie gegen den Schmerz an, der sie vom Atmen abhielt und suchte nach Zeichen der anderen beiden. Doch über ihr erstreckte sich nur eine Decke aus undurchsichtigem Nebel.
Nach einer kleinen Unendlichkeit schaffte sie einen zittrigen Atemzug und drehte sich auf die Seite. Hustend bemerkte sie einen Schatten über ihr und blickte auf. Außer dem kurzen wehen des Windes gab es nichts zu sehen.
Langsam und behutsam richtete das Mädchen sich auf und sah sich vorsichtig um.
Mehr schlecht als recht standen einige Häuser in ihrer Nähe, von denen keines mehr bewohnbar zu sein schien.
~Und wo bin ich jetzt wieder gelandet?~ Sie drehte sich zu dem Felsen um, sah aber, dass sie keine Chance hatte, wieder hinauf zu kommen. ~Also ab durch die Geisterstadt~ Azar erschauderte; ja das würde wiedereinmal passen. Ein Geist in dem verdammten Tunnel reichte ja nicht, warum nicht gerade eine ganze Stadt voll? Sie sollten den Teufel nicht an die Wand malen - das brachte Unglück.
Vorsichtig ging sie durch die verlassene Häuserreihen weiter, am Horizont, durch den Nebel gerade noch erkennbar, erhob sich ein Turm in den Himmel, doch auch er war verfallen und einsam.
"Wo bin ich hier nur wieder gelandet?" murmelte sie zu sich selbst als ihr Blick nach links und rechts schwank. Eine Gestalt stand vor einem der Häuser.
Das Mädchen seufzte erleichtert auf und ging auf die Person zu. Ihre Schritte wurden langsamer, bis sie schließlich wieder stehen blieb.
Der Schatten vor ihr berührte nicht den Boden, aber er schwebte auch nicht. Die Person schaukelte mit dem Wind immer hin und her. ~Ein Erhängter... Aber-~ Sie traute sich noch einen Schritt näher heran. ~Aber es ist doch fast noch ein Kind...~
Die Person schwenkte mit dem Gesicht zu ihr und Azar hatte das Gefühl in ein Becken voller Eis zu fallen.
Mit gebrochenen Genick und aus toten Augen starrte der Junge sie an. Aus blinden toten Augen.
"Senmor!" stieß Azar aus und wollte zu ihm rennen, doch ihre Beine gehorchten nicht. Langsam tauchte auch wieder ihr Verstand aus dem Eis auf. Das konnte nicht Senmor sein, Senmor war oben auf dem Berg bei Julian - da wo sie auch sein sollte.
Das Mädchen atmete zitternd aus. Sie hatte den Teufel an die Wand gemalt - sie war wirklich in einer Geisterstadt. Ihre blauen Augen pressten sich zusammen und als sie sie wieder öffnete, war die Leiche weg.
"Ganz ruhig." murmelte sie zu ihrem wild schlagendem Herzen und ging so leise wie möglich weiter.
Eine Hand packte sie am Oberarm und sie fuhr herum. "Azar." flüsterte die Leiche Senmors.
Das Mädchen schrie auf als sie in die toten Augen blickte und wollte zurückweichen, doch die kalten Finger gruben sich in ihre Haut.
Seine andere Hand griff nach ihrem Gesicht und reflexartig schlug das Mädchen zu. Der Geist löste sich auf und sie stolperte rückwärts gegen eine Holzwand.
Schnell schlug sie ihre Hand vor den Mund um ihre weiteren Schreie zu dämpfen. Sie musste von hier weg. Ihre zitternden Knie gaben endgültig nach und sie sank an der Wand zu Boden. Und zwar schnell...

Schon garnicht mehr geschockt von Julian herzloser Art, lief er schnell, nachdem er erschrocken an der Stelle, wo Azar abgerutscht war, stehen geblieben war, hinter Julian her.
"Öhm, Julian. Auch wenn dir Azar mal wieder total egal zu sein scheint, solltest du vielleicht doch wissen, dass DAS, glaube ich, nicht der Weg nach Raiga ist!"
Das war sogar die Wahrheit, und nicht nur eine Finte, um ihn zu einer Rettungsaktion für Azar zu überreden. Er hatte nie wirklich Nebel sehen können, man hatte ihm immer nur gesagt, er wäre da. Dieser hier aber war anders, denn diesen konnte er erstens spüren, und zweitens, nicht durch ihn durch blicken. Er war für ihn wie eine wabbernde Wand.
"Dieser Nebel ist nicht normal."
Dieses Zeug erinnerte ihn an die Gestalt in den Tunneln, nur viel größer...

" Ok." sagte Julian nur und ging zu Senmor. " Und der Neben kommt mir auch seltsam vor, dennoch hab ich nicht wirklich ANgst." fügte er hinzu, und sah runter.
" Hallo Azar. Wenn du noch lebst, antworte einfach NICHT!" schrie er runter.
Als er nach ein paar Sekunden keine ANtwort hörte. sagte er.
" SIe ist tot, weg hier."

"Was denn? Du hast gesagt sie soll NICHT anworten, wenn sie lebt. Und sie hat NICHT geantwortet, also...", Senmor grinste über den Denkfehler von Julian.
"Also! Lass sie uns suchen gehen, was besseres können wir sowieso nicht machen, bis der Nebel sich verzieht."

Azar lehnte sich immer noch mit trommelten Herzen gegen die Holzwand als Julians Stimme leise zu ihr herunter wehte. Sie schloss fest die Augen und schlang die Arme um ihre zitternden Beine. War das nur wieder ein Trick oder der echte Julian gewesen?
Langsam atmete sie ruhig ein und aus um sich zu beruhigen. Die Stimme hatte sehr weit weg geklungen, also war es egal.
Als sie wieder die Augen öffnete, bemerkte sie die huschenden Schatten in ihrem Augenwinkel. Bevor sie auf... 'Senmor' getroffen war, hatte sie nichts davon gesehen. Nichts von der Lebhaftigkeit dieses Ortes. Überall war Bewegung, auch wenn sie niemals etwas direkt sah. Nur vorbei huschende Schemen.
Azar legte ihren Kopf auf die immer noch zitternden Knie, während sie stur auf den Boden vor ihr starrte. Irgendetwas wollte sie nicht hier haben. Schön, sie wollte auch nicht hier bleiben. Also hatten doch beide Parteien das gleiche Ziel. Warum liesen die Geister sie dann nicht einfach passieren?
Seufzend strich sie sich über ihren Oberarm. Dort wo sich Senmors Finger festgekrallt hatten, bildeten sich schon jetzt blaue Flecken.
Erst einer, dann ein anderer Fuß traten in ihr Sichtfeld. Azar schlang die Arme fester um ihre Beine.
Keine Angst, wenn es nur ein Geist ist, wird er dir nicht wehtun. Dann merkt man das Sterben garnicht
~Danke Julian, das baut auf...~
Die Person vor ihr ging in die Knie und das Mädchen erkannte, dass es sich wieder um ein Kind handeln musste. Sie sah auf und blickte in ihr eigenes Gesicht.
Klein Azar lächelte breit zurück und enthüllte eine große Zahnlücke. Ein Zahn davon, war damals Julian zum Opfer geworden...
Ihre kleinen Finger streckten sich ihr entgegen: "Komm, ich soll dich heraus begleiten."
Das kleine Mädchen verschwand kurz und tauchte dann mehrere Meter zwischen den verfallenen Häuserreihen wieder auf.
Zitternd stand Azar schließlich auf, sie hatte nicht wirklich viel zu verlieren. Ausser ihr Leben.
Hüpfend lief das Kind voraus, aber nie weit genug entfernt, um von den Nebel verschluckt zu werden.
Mit einem mal blieb es stehen und wandte sich zu ihrem älteren Ebenbild um. Sie rollte ihr etwas entgegen: "Erinnerst du dich?"
Azar ging kurz im die Knie um den roten Ball aufzuheben.
"Ja." hauchte sie, das kleine Mädchen lachte und kam näher: "Julian wird ihn zu weit schießen, nicht wahr?"
Die Mundwinkel der Älteren zuckten kurz nach oben: "Er wird auf dem Dach von seinem Haus landen. Ich werde auf Julians Schultern steigen um ihn wiederzubekommen." Sie hielt kurz inne und betrachtete den Ball: "Aber er verliert das Gleichgewicht und wir krachen zusammen durch das Fenster. Seine Mutter hätte uns fast umgebracht." Das Kind schenkte ihr ein zahnloses Grinsen, doch im nächsten Moment wurde ihre Miene traurig. Der rote Ball in Azars Händen löste sich auf.
"Erinnerst du dich?" fragte die Kleine und wedelte mit ihrer Hand herum. Eine frische Narbe zog sich über ihren Finger.
Plötzlich stand sie neben Azar und ergriff deren Hand um beide miteinander zu vergleichen.
"Er hat tief geschnitten, fast der ganzen Finger war ab!"
Die junge Frau erzitterte kurz über die Kälte, nickte aber: "Dafür hab ich ihn zweimal geschnitten."
Das Kind verschwand von ihrer Seite und tauchte mehrere Meter vor ihr wieder auf: "Julian hat gesagt, wenn man nach der Blutsbrüderschaft böse zu einander ist, dann kommt man in die Hölle. Ist er böse zu dir?"
Azar gluckste leicht: "Nein, nur ein bisschen fies."
Das Mädchen nickte überschwänglich: "Das war er schon immer, warum glaubst du, ist das so?"
"Ich weis nicht."
"Mmh..." Das Kind legte den Kopf schief und Azar erkannte ihr eigenen Verhalten nur zu gut wieder.
"Julian hat auch etwas versprochen." murmelte die Kleine jetzt und schien ihr Ebenbild zu beobachten, als diese ihre Arme krampfhaft verschränkte.
"Er hat versprochen, dass wir immer Freunde bleiben werden." Azar lächelte traurig über ihren eigenen, kindlichen Leichtsinn: "Ja, das hat er gesagt."
Das Mädchen stand mit einem mal wieder genau vor ihr: "Ist er noch dein Freund?"
Die Hände der jungen Frau verkrampften sich und krallten sich in ihre Seite, als sie in das erwartungsvolle Gesicht blickte. Die Kleine vor ihr, wusste noch nicht was geschehen würde. Wie lange sie eingesperrt werden würde. Wie alles vergehen würde...
"Ja... Ja, wir sind noch Freunde."
Das Kind ging einige Schritte zurück und sah traurig zu Boden: "Du lügst."
"Abe-"
"Jetzt musst du alleine weitergehen."
Die Kleine löste sich wie der Ball auf und Azar stand für einen Moment ruhig da. Sie konnte sich kaum damit abfinden, dass sie wieder allein war, da packten sie schon zwei kräftige Arme von hinten.

" Ja, aber wenn sie nicht antowrtet ist sie ja auch tot." murmelte Julian.
" Mir ists egal, geh sie ruhig suchen." fügte er hinzu, und zog aus seiner Tasche was zu essen.
" Ich esse die Notvorräte."

Langsam war Senmor sichtlich genervt von Julians Gehabe, also beschloss er alleine nach Azar zu suchen, auch wenn ihm das nicht behagte.
Ein Schild um seine Füße formend, sprang er hinunter in den durch den Nebel so bodenlos aussehenden Abgrund. Er traf hart auf der Felswand auf, aber die Barriere schützte ihn, und so glitt er schnell nach unten.
Endlich auf festem Boden angekommen, versuchte er sich umzusehen, doch weiter als die Nebelwand reichte sein Blick nicht.
"Azar!", rief Senmor in Finsternis, bekam aber keine Antwort.
Unsicher, wohin sie gegangen sein könnte, rief noch einmal ihren Namen und setzte sich dann in Bewegung. Ob es wirklich die richtige Richtung, wusste er nicht, aber er hoffte es.
So ein dämlicher Nebel.
Irgendwann fand Senmor sich in einer schmalen, von Häuser gesäumten Gasse wieder. Links und rechts konnte er die zerbrechlichen Türen spüren, und den Nebel, der sich doch merkwürdig verhielt.
Was geht hier ab?
Die undurchsichtige Wand kam näher. Langsam aber sicher rückte sie von beiden Enden der Straße vorwärts, auf ihn zu. Ausläufer bildeten sich, wie Arme versuchten sie nach ihm zu greifen.
Schnell erreichtete er eine Barriere, doch der Rauch durchdrang sie fast mühelos, wurde nur kurz etwas verlansamt, und hüllte ihn dann in völliges weiß.

" Solche Vollidioten!" murmelte Julian und sprang den beiden hinterher, die Felswand runter.
~Oh, eine Geisterstadt, jetzt hab ich aber Angst.~ dachte er udn ging durch die schmalen Gassen dieses unheimlichen Viertels. " Julian, mein Sohn, komm zu mir..." konnte Julian auf einmal hören, aber er ignorierte es. Plötzlich stand eine schmale Gestalt vor ihm, in einer schwazren Robe gehüllt. Ihre AUgen stachen rot unter einer weißes Maske heror, die das Gesicht verdeckte, ausserdem waren seine Haare von einer schwazen Kaputze verdeckt.
" Ach, lass mich in ruhe, Schwarzmal." sagte Julian leise und schlug dem Mann ins Gesicht, woraufhin dieser isch in Luft auflöste.
" Das war eine nette Illusion, hm?" hörte Julian auf einmal, und fuhr herum. Hinter ihm stand Schwarzmal nochmal, aber diesmal schien er echt zu sein. Plötzlich wirbelte Julian durch die Luft und knallte gegen eine Hauswand.
" Hallo mein Sohn, oder eher misslungenes Experiment." begrüßte ihn der Mann. Innerlich wa Julian wirklich verwirrt. Was sollte das jetzt? Dennoch zeigte er keine Regung.
" Lass mich dir zeigen, was dir am meisten Angst macht." flüststerte der Zauberer, und plötzlich fand sich Julian in seinem Heimatdorf wiede.r Er sah, wie ein kleiner Junge von seiner Mutter weggeholt wurde, von eben diesem Zauberer. ~Das bin ich\~fragte sich Julian aber dann schaute er sich in der Szenerie mal um. Ein kleines Mädchen lief Schwarzmal hinterher und veruschte ihn aufzuhalten, scheiterte aber.
" Ich habe keine Zeit für dein Schmierentheater, Schwarzmal!" schrie Julian un genervt, und ließ viel der Nekromantischen Energie seines Körpers entwiechen, sodass die Illusion des Schwarzmagiers zerbarstete. Und er selbst auch, da er ja nur eine Illusion der Gesiterstadt war.
" Oh happy day." flüsterte Julian, und sah sich nun um.
" Warum verschwind ich eigentlich nicht, jetzt wo ich die 2 Bakas los bin?" fragte er sich nun laut und schlenderte fröhlich RIchtung Ortsausgang

Zwei kräftige Arme packten Azars Oberarme und zogen sie nach hinten gegen einen kalten Körper. Das Mädchen atmete scharf ein und schloss die Augen. Sie musste nicht hinsehen um zu wissen wer es war.
"Warum?" flüsterte Julian ihr ins Ohr und sie versuchte sich umzudrehen, doch sein Griff festigte sich und sie hielt still.
"Was?" murmelte sie zaghaft. Vielleicht war es ein guter Geist wie vorhin.
"Warum hast du mir damals nicht geholfen?" Wieder tauchte das Mädchen in das Eis ein. Es war kein guter Geist.
Julian lies sie kurz los und schlang die Arme von hinten um ihre Schultern. Azar legte den Kopf zurück, aus Angst, dass er versuchen würde, sie zu erwürgen, doch der Junge legte das Kinn auf seinen Oberarm und lehnte die Wange gegen ihr Gesicht.
Die Kälte die von ihm ausging schien sie langsam zu ersticken, ihre kurzen, unregelmäßigen Atemzüge, kamen als Wolken hervor, verschwanden aber kurz darauf in den undurchsichtigen Nebel.
"Hör auf." schlotterte Azar. Sie fühlte sich unwohl ihm so nah zu sein, doch schaffte es nicht seinen Griff zu durchbrechen.
Julian hielt ihr seine Hand vors Gesicht und sie hielt inne. Auch eine Narbe zog sich über seinen Finger und für einen Moment, spürte das Mädchen den Drang sie zu berühren.
"Du hast damals versprochen das wir Freunde bleiben Azar." Sie erschauderte da seine Stimme so nah an ihrem Ohr war. Vor den Beiden sah man einen weiteren Schatten im Nebel auf sie zu kommen.
"Aber du hast das Versprechen an diesem Tag damals gebrochen."
"Julian-" Die Kälte verschlug ihr den Atem und ihre Knie begannen zu zittern.
Die Gestalt vor ihnen im Nebel, trat jetzt in ihre Sichtweite. Es war das Monster in Julian und mit einem mal klammerte das Mädchen sich angstvoll an die Arme des Jungen.
"Du hättest es aufhalten können - das alles hier hätte nicht passieren müssen." murmelte er wieder in ihr Ohr: "Du hättest mich retten können."
Seine zweite Form zog nun eines seiner Katanas und grinste die beiden an.
"Julian-" setzte Azar wieder an, doch der Junge unterbrach sie: "Du hättest verhindern können, das ich zu so etwas werde."
Die Höllenform sprang auf sie zu und Julian lies sie los.
Das Mädchen fiel sofort auf die Knie und hob die Arme schützend über den Kopf.
Die anderen beiden kämpften gegen einander, auch wenn Julian sich nicht wehrte. Azar wandte sich ab und presste ihre Hände auf die Ohren. Nach einer kleinen Ewigkeit hörten die Kampfgeräusche auf und beide waren verschwunden.
"Julian", sie lies sich seitlich auf den staubigen Boden fallen und konnte endlich zuende sprechen: "Es tut mir Leid."

" Mir tuts auch leid das du mich kennen gelernt hast." murmelte Julian. Er lehnte an einer Wand ganz in der Nöhe von Azar, und hatte sie beobachtet, wie sie von den Geistern angegriffen wurde. Jedenfalls dachte er das sie angegriffen wurde, die Gesiter konnte er nicht sehen, er schloss es anhand der Bewegungen des Mädchens.
" Warum musst du auch immer irgendwo runterallen?" fügte er nun lächelnd hinzu, und bot ihr die Hand zum aufstehen an.
" Komm, ich helf dir hoch."

Azar blickte ihn von unter an und lies ihre Augen zu seiner Hand wandern. Sie setzte sich eigenständig auf, behielt sie aber immer im Blick.
Julian und sie waren keine Freunde mehr - das hatte der zweite Geist ihr mehr als klar gemacht. Wahrscheinlich weil der neue Julian sie eher als Nutzgemeinschaft ansah. Deswegen wollte das Mädchen die Hand schon abschlagen, aber anderseits...
Sie ergriff vorsichtig seine Hand - nein, er war nicht kalt, also kein Geist. Er zog sie hoch und das Mädchen wich seinen Blick aus: "Wird nicht wieder vorkommen." meinte sie tonlos, doch ihre zitternde Hand verriet sie, als sie fiel zu fest immer noch seine drückte.

Julian merkte, wie fest Azar seine Hand drückte. Sie war wahrscheinlich noch von dem Geist geschockt.
" Mach dir keine Sorgen, die Geister tun dir jetzt nichtsmehr. Du darfst dich auf ihr Spiel nicht einlassen." flüsterte er, und hoffte es könne sie beruhigen.
" Was...was hat der Geist dir denn schönes erzählt?"

Azar hob zitternd ihre freie Hand und wischte sich den Staub aus dem Gesicht. Ihre Wange war immer noch kalt von Julians nähe und das Mädchen erschauderte. Dann schüttelte sie den Kopf um ihre Gedanken wieder zu ordnen: "Nichts neues." murmelte sie leise und spürte einen Stich. Nein, die Geister hatten nichts gesagt was sie nicht schon gewusst hätte...
Erneut krallten sich unbewusst ihre Finger in seine Hand.

" Irgendwas scheint dich sehr zu beunruhigen..." murmelte Julian, als er ihre Hand immernoch in seiner spürte.
" Naja, brauchst es mir eh nicht zu sagen. Kann schon verstehen das du mir nciht traust." fügte er hinzu, wieso sollte sie ihm auch trauen? Er hatte nur versucht, sie ein wenig aufzumuntern, aber okay.
" Komm, wir gehen."

"Warum sollte ich dir trauen wenn du mir nicht traust." gab sie zurück und blickte einfach in den Nebel, nur um weiter seinen grünen Augen auszuweichen. Sie würde im gerne wieder vertrauen aber...
Das erste mal wurde sie der Wärme um ihrer Hand bewusst und sie sah wie sich ihre Finger in seine Hand krallten. ~Danke...~

" Kalt hier. Lass uns Senmor suchen..." flüsterte Julian, und ging los,l aber nicht ohne Azar mitzuhiehen, und weiter ihre Hand zu halten. Es schien die Angst vor Azar wegzuhalten, und er konnte mit einer ängsltichen Azar nicht wirklch was auf der langen, gefährlichen Reise anfangen. Irgendwie kam ihm aber auch diese Hand vertraut vor...er wusste isch das nicht zu erklären, doch dann erinnerte er sich an die Szene, die ide Geister ihm gezeigt hatten.
" Azar...wie lange kennst du mich eigentlich?"

"Wie lange-?" Sie runzelte die Stirn: "Seit dem Tag in Al'Weni-" Sie brach ab und blieb stehen.
Julian ging noch einen Schritt weiter, bis er sich ihr zuwandte. Angstvoll blickte das Mädchen das erste mal wieder in seine grünen Augen. Doch diesmal war es eine andere Angst.
"Julian, was hast du gesehen?"

" Ein Junge, der von seiner Mutter weggenommen wird, und ein Mädchen, was ihm helfen will." antwortete Julian. Er wusste genau, das er der Junge war, und das Azar das Mädchen war, vermutete er zumindest. Aber wenn sie das Mädchen war, würde sie schon darauf reagieren. "Warum fragst du?"

Aus geschockten Augen blickte sie ihn an und widerstand dem Drang, einen Schritt zurück zuweichen. "Du warst der Junge, nicht wahr? Schwarzmal hat dich entführt." Sie schwieg kurz und spürte wie ihre Hand in seiner zitterte. Sie musste ganz sicher gehen, blos nichts falsches sagen...
Wie um sich Mut zu machen verstärkte sie den Griff um seine Hand: "Wer war dann das Mädchen?"

" Ich glaube...es warst..." murmelte er, und fing an zu stocken. Sollte er es ihr wirklich sagen? Er war sich nciht sicher. Er schaute Azar kurz in die Augen, und sah dann zu Boden. Zum ersten Mal wurde sein Griff um ihre Hand nun was fester, und er nahm seinen Mut zusammen.
" Ich glaub...es warst du."

Azar lies Julians Hand los und ging einen Schritt zurück. Sie hatte gewusst das dieser Augenblick kommen würde, aber das es schon so früh sein musste...
Der Gedanken zu lügen kam ihr kurz in den Sinn, aber sie schob ihn zu Seite.
Ihre geschockten Augen suchten in seinen eine Antwort, konnten aber keine finden.
"Ich... ich hätte es schon früher sagen sollen oder?"

" Nein, es war gut so...ich denke ich hätte dich für verrückt gehalten." murmelte er und sah Azar an.
" Ich... was tun wir jetzt?" fragte er nun und sah Azar an. Man merkte, das er sich in dieser SItuiation recht hilflos vorkam.