Al'Wenidas - Das grüne in der Wüste

"Tze! Dann schuldest du mir für das fast-klauen meiner Kette mindestens auch ein Stück!" Sie warf ihr einen herausfordernden Blick zu und ging dann die Treppe hinunter. Die Meute hatte sich gelegt, es war sicher wieder hinauszugehen - und nicht all zu weit wartete sicher ein Kuchen. Sie mochte Kuchen.
"Ich nehm einen mit Erdbeeren!"

Jetzt zahlte es sich aus, das Misuki sich eine - wenn auch spärliche und vor allem brüchige - Unterkunft nahe der Hauptstraße gesucht hatte. Sie mussten nur um eine Ecke gehen und schon waren sie in einem süßen Laden wo Gebäck und Süßwaren auch zum sofortigen Essen mit entsprechenden Sitzgelegenheiten verkauft wurden.
"Hier ists doch schön, ich hoffe nur sie haben Bienenstich."
Schwungvoll setze sie sich in ein der Stühle und wartete, dass jemand kommen würde, um sie nach ihren Wünschen zu fragen, denn hier wo die Reichen des Landes entlangschlenderten, konnte man schon mehr erwarten als in einer Gossentaverne.

Mai setzte sich ihr gegenüber und beobachtete sie aus dem Augenwinkel während einer der Kellner auf sie zu kam und sich sogar verbeugte.
"Was darfs sein für die Damen?"
"Ich nehm ein Stück Erdbeerkuchen und..." Die grünen Augen wanderten zu Misuki.
"Bienenstich für dich?"

"Aber sicher.", jauchzte die Kitsune aufregte und als der Kellner ohne Widerworte davonschritt und damit zugab, dass sie eben jene Köstlichkeiten wirklich vorrätig hatten rutschte sie aufgeregt auf dem Stuhl hin und her, bevor sie, als der Mann eigentlich schon längst verschwunden war aufgeregt rief:
"Und vergiss die Sahne nicht!"

Mai zog die Augenbrauen hoch: "Du weißt schon, dass du hier auf meinen Kosten ist oder? Übertreibs nicht - du hast mir schließlich das Geschäft des Tages versaut!" Dann hielt sie kurz inne und meinte: "Obwohl Sahne wirklich nicht schlecht wäre..."
Ihre Stimme verstummte als sie einen Mann hinter Misuki bemerkte und im nächsten Moment angestupst wurde.

"Ladies?", grunzte eine tiefe Stimme hinter Mai unter dem Visier des Helms hervor und spielte geschickt mit der Waffe. Angeber, maulte Misuki und war sich sicher das der Typ sie nur angraben wollte. Männer in Uniform dachten ja immer sie wären die erfolgreichsten bei sowas.
Stattdessen wurden sie rücklings vom Stuhl gezerrt, hochgehievt und schon schnappten die Handschellen zu.

Zwei Stunden später hingen die beiden zusammen an einen im Sand gesteckten Pfahl irgendwo in der Wüste wo ein weiter und von der Hitze verschwommener Horizont lückenlos auf ein nichts zeigte.
"Hm, also ich hätte jetzt doch lieber Kuchen."

"Kuchen?" Mai lachte humorlos auf. "Ich wäre eher für Wasser, würde aber auch darauf verzichten, wenn wir nur hier wegkommen könnten."
Seufzend lies sie den Kopf hängen, blieb eine Weile ruhig und meinte dann griesgrämmig: "Wessen Idee war das nochmal mit dem Kuchen?"

"Natürlich meine; Kuchen ist ja auch genial. Aber ich glaube hier draußen gibts davon nicht viel, meinst du nicht auch?", munter wedelte sie mit den Armen und ließ die Ketten klirren. Ihr war das ganze eigentlich recht egal, es würde nicht einmal sehr aufwendig sein, sich zu befreien, aber sie wollte ihre eigene Energa eigentlich nicht anzapfen, weshalb sie darauf hoffte das Mai etwas humaneres einfiel.
Plötzlich tauchte vor ihr ein Glitzern auf. Erst dachte sie eine Sternschnuppe gesehen zu haben, aber sie konnte ja nichtmal den Horizont sehen, so viel Sand war in der Luft und dann schälte sie ein Haus aus dem nichts, als würde aus der wabbernden Luft unter der prallen Sonne eine Fata Morgana auftauchen.
"Sag mir das du das auch siehst."

Al'Wenidas - Das Grüne der Wüste --> Smokey Joe's Cafè-Stützpunkt der Gilde Winterboten

"Wenn du das aus dem Nichts auftauchende Gebäude meinst - ja. Sand seh ich auch noch, aber alles andere bildest du dir ein."
Sie zerrte ein wenig an den Ketten in der Hoffnung das, wenn etwas aus dem Nichts auftauchte auch etwas im Nichts verschwinden musste, hatte aber sie hatte kein Glück.
"Ich will mich ja nicht aufdrängen, aber etwas unnormal ist das ja schon oder?"

->Smokey Joe's Cafè-Stützpunkt der Gilde Winterboten 

Dies eltsame Kräutermischung erfüüllte ihren Zweck, während Vincent tatsächlich in der Lage war, die meisten der Gegner aufzuhalten: Es war ein Schlafgas, welches die angreifenden Menschen ausknockte. Und leider auch Vincent.
Leise schlich der junge Mann auf seinen nun erstarrten Gefährten zu un trug diesen ein wenig beiseite, um die anderen aufzustapeln und ihnen die Wertsachen abzunehmen.
Die Tatsache, das er gerade etwas klaute was schonmal geklaut wurde, ließ ihm ein Grinsen auf das Gesicht wandern und er steckte die Münzen und Klunker in seine Tasche. Wenigstens hatte er nun ein paar wertvolle Dinge die er verscherbeln konnte, um sich weiterhin durch das Leben hier zu schlagen.
Doch erstmal hatte er Lust auf einen guten Kaffee.
" Vincent, falls du mich hören kannst: Ich bin in Smokey Joe´sCafe. Das ding sollte dir ein begriff sein, da solls angeblih was ganz gutes geben."

--------->Smokey Joe´sCafe

Vincent tat wie ihm geheißen und tatsächlich konnte er am Ohr des einen etwas aufleuchten sehen. Kurz rieb sich der Söldner die Augen und frage sich wie er das nur übersehen konnte. Vielleicht war er auch einfach nur noch zu übermüdet, da ihn der Lärm am morgen abrupt aus seinem Schlaf gerissen hat. Auf Julians schnelle reaktionen mit seinem Messer und seinen Kräutern pfiff Vincent anerkennend auch wenn er sich fragte was das ganze sollte.

" Lenk sie ab, aber verletze sie nicht. Ich bereite was vor, und vertrau mir"
Zuerst überlegte Vincent ob es wirklich gut wäre ihm zu vertrauen, aber bisher hatte er keinen Grund gehabt ihm das zu verwehren. Weshalb er kurz nickte und den beiden Dieben hinterherspurtete. Zum Glück wurden die Diebe noch von einer Passantin aufgehalten, weswegen es Vincent deutlich leichter fiel die beiden einzuholen.

Kaum hatte Vincent die Knaben in eine Ecke gedrängt, erschien neben ihm Julian mit seinem Teekessel, aus dem seltsamer Rauch austieg. Es dauerte nicht lange da fielen die Diebe zu Boden. Selbst Vincent musste krampfhaft dagegen ankämpfen nicht gleich einzuschlafen.. vergebens. Der Söldner bekam nichts mehr mit, nicht wie Julian ihn zur Seite zog und ebenfalls nicht das er ihn in einem Cafe antreffen soll.

Vincent richtete sich langsam auf und versuchte sich sofort auf seine Beine zu stellen, verwirrt blickte er umher und sah vor sich die Diebe liegen, die noch immer schliefen. Erst jetzt kamen ihm stück für stück die Erinnerung wieder, zusammen mit mörderischen Kopfschmerzen. Die Wirkung die der Rauch auf ihn hatte schien nicht gerade gut von seinem Körper aufgenommen zu sein, selbst wenn er jetzt seinen verlorenen schlaf nachgeholt hatte.

Einige Zeit später fühlte sich Vincent bereit wieder selbstständig gehen zu können, ohne sich an einer Hauswand abstützen zu müssen. Nach ein paar schritten wunderte sich der Söldner über das seltsame Geräusch in seinen Taschen und überprüfte daraufhin den Inhalt. Er zog drei ganze Ringe sowie ein paar Silbermünzen heraus und staunte nicht schlecht. Julian musste sie von den Dieben ergattert haben und hatte ihm dann einen Teil hinterlassen. So edel diese Tat in Vincents Augen auch gewesen sein mag, vertrauen wird er diesem Julian das nächste mal trotzdem nicht so schnell.

Es vergingen Stunden, als Vincent mit seinem kleinen Reichtum Proviant einkaufte und dann wieder an die Stelle ging, wo Julian ihn liegen gelassen hatte.
Wenn er nicht da sein sollte werde ich eben alleine weiterreisen.

>>>>>>>>Smokey Joe's Cafè-Stützpunkt der Gilde Winterboten

" Hast du lange da gelegen? Bin schon längst wieder da."
Schweigend hüpfte Julian vom Dach eines nahegelegenen Hauses und baute sich, nicht bedrohlich, eher erholt, vor Vincent auf. " Ich hab mich beeilt, schon klar, aber... das mein Kraut so gut wirken würde"
Kurz grinste er seinen Reisegefährten an, dann senkte sich sein Blick. " Tschuldigun das es dich auch getroffen hatte, aber hätt ich dich vorher gewahrnt hätten diese Diebe auch mitbekommen was ich vorhab. UNd keine Sorge, es wird weder goße Nahwirkungen haben noch wird das nochmal passeieren, meine STrategie kennstdu ja" DIe HAnd des Jungen glitt vorsichtig in seine Tasche und zogen etwas ledriges heraus. Ein Tuch?
Mit einer flüchtigen Handbewegung schlug er das Tuch auf und dieses entpuppte sich nun als Mundschutz, den er nun Vincent zuwarf.
" Bitteschön. Fürs nächste Mal"

Stumm fing Vincent den Mundschutz auf und überging die erste Frage vollkommen.
Er betrachtete den Mundschutz kurz, denn auch wenn er schon viel herum gekommen war, kannte er noch lange nicht alle Schutzmaßnahmen, die im Laufe der Zeit für Menschen geschaffen worden waren. Es handelte sich um einen doppelt gefütterten Ledermundschutz mit zuverlässigem Kälteschutz und war mit einer isolierenden, atmungsaktiven Vliesschicht ausgestattet. Der Schnitt sah so aus, als würde er sich dem Gesicht gut anpassen. Das Leder sowie das Baumwollinnenfutter waren pflegeleicht und mit ein wenig Erfahrung sehr gut zu reinigen. Und selbst ein Lederband war an beiden Enden daran befestigt, so dass er sie sich schnell anziehen und danach in den Kampf übergehen konnte, wenn er musste.

Kurz wog er den Gegenstand nochmal in seiner Hand und steckte ihn dann in seine Provianttasche.
Als wäre nichts gewesen blickte der Söldner Julian an und fragte wie nebenbei: "Und wo bist Du während meiner Abwesenheit gewesen?"

" Ich? Hab nem Café nen Besuch abgestattet. Dort solls gute Milchsemmeln geben, aber im Endeffekt hab ich vergessen diese dort zu bestellen. Naja, man kann nicht alles haben. Das Leben ist nicht perfekt."
Kurz atmete er ein, blickte in den Himmel, in dem ein kleiner Schwarm Sand -oder Asche?- vorbeiwehte und schüttelte den Kopf. "Nichts ist perfekt."
Mit neutralem Gesichtsaudruck ging er auf Vincent zu.
" Den Dreck vonwegen wir brauchen einen großen Auftrag kannst du fürs nöchste jedenfalls vergessen. Ich hab von dem Diebesgut dieser niederträchtigen Einzeller ein wenig Proviant gekauft!"
Lächelnd bewegte der stolze Handelsmann seinen Rücken, auf dem eine reichlich belandende Ledertasche auf- und ab wippte. " Und, wo willst du hin? Ich folg dir, hab eh nichts zu tun ausser mit mit meinem Dolch den Dreck unter den Fingernägeln hervorzupulen"

"Von dem Diebesgut, das Du mir dagelassen hast, konnte ich meine Vorräte ebenfalls aufstocken.", antwortete er und übrlegte dann kurz "Da ich ehrlich gesagt nicht damit gerechnet hätte, gleich soviel zu erbeuten, habe ich bisher keinen Gedanken daran verschwendet, wohin wir als nächstes gehen sollen."
Eigentlich war er in Gedanken immer noch bei dem glücklichen Zufall, sofort nach ihrer Ankunft gut verdient zu haben, und genau das gab ihm zu denken, denn er konnte Julian noch nicht richtig einschätzen. Der Bursche war einfach nicht so wie die anderen Leute, die bisher seinen Weg gekreuzt hatten. Er würde sicherlich Übung brauchen, bis er wusste, wann er diesem Kerl wirklich vertrauen konnte und wann es besser war, auf seinen gesunden Menschenverstand zu hören.

Doch all diese Gedanken brachten ihn letztendlich nicht weiter, weswegen er sich nochmal die Dinge durch den Kopf gehen ließ, die Julian ihm eben noch erzählt hatte.
"Gibt es in diesem Café, welches Du eben erwähntest, auch Betten? Ich denke wir haben heute gute Arbeit geleistet und sollten dies bei Speiß und Trank feiern.", schlug er vor und freute sich schon insgeheim auf die Milchbrötchen.

" Betten? In diesem Café?" fragte Julian und überlegte kurz. Er war nur kurz dort, von der Größe des Gebäudes konnte man schon davon ausgehen dass es dort Betten gab, aber...
" Ich habe dort gegessen, und es war so lala. Und was auch immer diese Leute unter Gastfreundschaft verstehen, ein Mädchen das verdammt nach Angestellter stank hat mir nen Windzauber auf den Hals gejagt und zwari n einer Stärke, von der ihc nichtmehr ausgehen konnte das dies nur zur Reinigung meines Mantels diente." Grinsend erinnerte er sich zurück, wie er das Prolem bravoröus und ohne Verschwendung von unnötigem Leben gelöst hatte.
" Ich würde vorschlagen, wir suchen uns eine andere Herberge. Gerne kannst du zu Smokey Joe´s Caf´e gehen, noch lieber würd ich dich begleiten, ich übernachte dann aber in der Wüste während dieser Nacht. Macht mir nichts aus, im Gegenteil. Ich bin es gewohnt, NICHT in Betten zu schlafen"

Vincent überlegte kurz, zuerst machte Julian ihm deutlich das dieser auf keinen Fall in das Cafe gehen will und schon im nächsten Satz bot er ihm an ihn zu begleiten? Naja, ihm konnte es egal sein, solange die Windmagierin ihn nicht behelligte würde der Aufenthalt dort sicherlich nicht so schlimm werden wie ihm Julian glauben machen wollte.
"Gut, dann gehen wir zu diesem Cafe, wenn es uns dort nicht gefällt können wir immer noch eine andere Herberge aufsuchen.", mit diesen Worten ging er voraus.

→ Smokey Joe's Cafè

" Keine Sorge, ich werde mit Sicherheit nichts daran auszusetzen haben." antwortete Julian lächelln, schob sich einen Keks, den er zuvor aus seiner Tasche geholt hatte, zwischen die Lippen und folgte Vincent fröhlich-pfeifend. " Achja, denk daran: Die Windmagierin hat sich ein wenig seltsam verhalten. Pass ein wenig auf, ein Mensch ist sie ganz sicher nicht. Sowas spür ich."

---------> Smokey Joe´s Café