Die Federküste von Djeuno

Sayha zog ihre Mütze tiefer ins Gesicht. "... ihr... ein Magier?" fragte sie eher nuschelnd. Die Würte dazwischen waren unverständlich gewesen. Sayha redete nicht oft auf dieser Sprache, weswegen ihr hin und wieder der ein oder andere fehler unterlief. Sie trat hinter dem Baum hervor, dennoch war ihr gesicht vollstens vermummt. Nur die lilanen Haarsträhnen schauten unter der Mütze hervor. Alles andere war bedeckt.

"Wie scharfsinnig. Was mich verraten? Mein extravaganter Umhang oder die Lichtkugel?", entgegnete Ryu der zögerlichen Annahme, "Aber wo bleibt meine gute Erziehung? Gestattet mir mich vorzustellen, meine Name ist Ryu Bane."
Mit einer fließenden Vorbeugung begleitete der Magier seine Vorstellung und ließ nebenbei die beschworene Lichtkugel verschwinden. Das Wesen vor ihm schien helles Licht nicht sehr zu mögen, was wohl auch mit dessen schwarze Magie zusammenhing. Aufgrund der weiten Kleidung konnte Ryu jedoch nicht welches der vielen Völker hier vertreten war, die Stimme war zumindest weiblich. Mit langsamen, kleinen Schritten näherte er sich der Gestalt und redete weiter auf sie ein: "Ihr seid ein Anwender der schwarzen Magie, aber ihr seid nicht von hier und auch kein Elf, richtig Ich kenne keinen anderen Djeuno-Elfen der in solch dunklen Künsten bewandert ist. Zumindest bis jetzt. Verratet ihr mir wer ihr seid?"

Einen Moment schwieg die gestallt "Nennt mich Sayha" sagte sie und schob den Hut wieder etwas hoch, wobei ihr recht zierliches gesicht zum Vorschein kam. Schließlich sagte sie etwas auf einer unverständlichen sprache schüttelte dann aber leicht den Kopf "... Ich bin ein Phantom" Sie blickte ihren Gegenüber direkt an und schwieg wieder. Sie zog ihre Mütze wieder tiefer ins Gesicht. Sayha war niemand, die sich gerne in abenteuer stürzte oder nach besonders viel gesellschaft suchte. Doch war sie nicht abgeneigt mal mit der ein oder anderen Person zu reden.

Olav näherte sich langsam und sah ,dass Ryu den Kontakt schon aufgenommen hatte. Also stellte er sich auch vor :"Grüsse , Phantomwesen. Mein Name ist Olav Miklagaard und ich bin ein Zwerg" faselte er von unten. "Darf ich fragen wo Ihr herkommt und wieviele Ihr seid?" Olav stopfte sich seine Pfeife und beäugte das fremde Wesen.

"Ich bin allein" kam es nur knapp von Sayha "Meine herkunft ist die selbe wie die von allen Phantomen" sagte sie nur. Auch wenn Crave nicht sehr bekannt war, war es der einzige Ort wo gewöhnliche Phantome lebten. Nur selten bequemte sich einer in das für sie unangenehme Licht.

"Ebenso unerwartet wie interessant hier ein Phantom anzutreffen.", meinte Ryu, "Ich würde euch gerne ein paar Fragen stellen, da mein Wissen über eure und euer Volk selbst eher lückenhaft ist. Aber es wäre einfach nur diletantisch euch hier im Wald mit Fragen zu durchlöchern. Herr Miklagaard und ich waren auf dem Weg nach Talar und es wäre uns eine Freude wenn ihr mitkommen würdet."
DeR Magier war neugierig darauf etwas von der Phantomstadt Crave, von der nicht sehr viel mehr als ihr Name bekannt ist, aus erster Hand zu erfahren.

Sayha zögerte im ersten Moment etwas. "... na gut" sagte sie eher leise als deutlich. Wieder murmelte sie etwas unverständliches und eine kleine Fledermaus kam aus dem dichten Blätterdach gefallen und landete auf Sayhas Schulter. "Das ist- Oum" sagte sie und streichelte der Fledermaus über den Kopf. Oum fiebste kleinlaut auf und kletterte in Sayhas Ärmel wo er sich versteckte. Das Phantom Mädchen wartete nun nur noch darauf das die anderen vorgingen.

Sayha wirkte im ersten Moment auf Olav wie eine Person, die zu viel Kraut geraucht hatte. Er war sowieso verwundert über sie, da er vorher noch nie ein Phantom gesehen hatte. Als Sayha dann auch noch Oum rief, war er völlig verblüfft. Er brachte noch ein schnelles "Hallo Oum" über die Lippen, bevor sich Oum in Sayhas Ärmel versteckte. "Die Welt ist also dein Zu-hause,Sayha" fragte Olav vorsichtig und betrachtete Sayha von oben bis unten. "Sehr gefährlich sieht sie nicht gerade aus" dachte sich Olav, der wie immer Magie unterschätzte. Während Olav Sayha´s Antwort abwartete, drehte er sich zu Ryu und fragte "Ryu, wieviele Wegstunden ist Talar wohl noch entfernt?"

"Zeit... ist realitv.", antwortete der Magier schal, "Außerdem bin ich keine Landkarte. Wir werden da sein, wenn wir da sind und um nun weniger hochgeistig abzuschließen. Lasst uns gehen."
Ryu wandte sich in Richtung Küste, dem einfachsten Weg nach Talar. Ohne einen Einheimischen, der nicht die letzten Jahrzehnte in der restlichen Welt verbracht hat, würden sie sich sofort im Wald verirren.


----> Talaf - Haupthafen Djeuno's

"Ich habe kein wirkliches zuhause" hatte sie nur geantwortet. Sie war danach nur schweigend den beiden nach gegangen. Sie war niemand der große worte von sich gab. Schweigend und selbst auf dem Waldboden Lautlos ging sie den beiden nach. Man könnte schon denken das sie garnicht anwesend war. "Ihr wollt von Crave hören nicht war?" fragte sie und sah zu Ryu. Ihr Hut war wieder Tief ins gesicht gezogen.

----> Talaf - Haupthafen Djeuno's

"Kein wirkliches Zuhause - das hab ich jetzt auch..." sagte Olav. Er schnürte seine Stiefel und seinen Rucksack fest für den Marsch nach Talaf.

----> Talaf - Haupthafen Djeuno's

<---- Talaf, Hafenstadt

Sayha war also wieder im Wald. Sie kam doch erst von hier. Nun gut sie war in eine beliebige richtung weiter gegangen. Als nächstes würde sie wohl weiter ins Landesinnere gehen. Hier in Djeuno kannte sie sich immerhin noch nicht aus und sie wollte irgendwann die ganze Welt bereist haben um sich dann eine Heimat aussuchen zu können. Möglichst dunkel, dass stand schonmal fest. Sonst würde sie noch irgendwann wegen dem ganzen licht erblinden! Wenn sie bis dahin nicht bereits blind war. Sayha ging Tief ins Waldesinnere und setzte sich auf einen beliebigen umgekippten Baumstamm. Ihre kleine Fledermaus Oum krabbelte aus ihrem Jackenärmel raus und flatterte ein wenig durch die gegend um das ein oder andere Insekt einzufangen. Jetzt war dämmerung. Sayha würde auf jedenfall wie versprochen warten, aber natürlich nicht ewig.

<------- Talaf, Hafenstadt

Es wurde immer Dunkler, doch Raki suchte weiter nach Sayha. Es wurde ihm immer unangehmer an einem Ort zu sein dem ihm komplett fremd ist. Er lief weiter und fragte sich dabei ob er hier auch auf etwas treffen könnte das ihm gefährlich werden könnte, vielleicht sogar das Phantommädchen? Er dachte nicht weiter nach, wenn er es nicht mit einem anderen Wesen aufnehmen kann dann lernt er es eben! "Wo kann sie nur stecken?" Raki schaute sich um und hoffte das er Sayha nicht übersieht. Er ging noch ein Stückchen und sah einen umgekippten Baumstamm "Ich denke ich werde mich ersteinmal hinsetzten und dann weiter nachdenken, in welche Richtung ich gehen soll. Vielleicht ist sie ja auch gar nicht hier? Was solls" Raki lief weiter Richtung Baumstamm.

Sayha beobachtete die Fledermaus. Das Phantommädchen murmelte etwas in ihrer Muttersprache und die Fledermaus flatterte davon. Ein Mensch konnte nicht im Dunkeln sehen und war hilflos in der Dunkelheit anders sie, in der Dunkelheit fühlte sie sich am wohlsten aber was sollten sie machen? Sie würden sich gegenseitig behindern. War es so gut einzuwilligen ihn mitreisen zu lassen? Dabei hatte sie ja noch nicht einmal ein Ziel wo sie nun genau hinreisen konnten. Sie suchte ja einen Ort möglichst weit weg ihrer ehemaligen Heimat und dennoch sollte er dunkel sein, dennoch gab es ihres wissens nach keinen dunkleren Ort als die Höhlen von Ramos. Vielleicht fand sich ja doch irgendwo etwas.

Die kleine Fledermaus wurde fündig und ging nun zum angriff über. Sie machte einen sturzflug auf den jungen Reisenden und wuselte quer durch sein haar, vor sein gesicht und wieder in die höhe um anschließend wie ein Geier im kreis zu fliegen.

Raki kam dem Baumstamm etwas näher wurde dann aber von einem fliegendem Etwas aufgehalten. Dabei wedelte Raki mit seinen Armen "Geh weg!", rief er kurz. Raki merkte es war etwas kleineres. Er wusste sofort sein Schwert zu ziehen würde nichts bringen, oder war es normal das solche kleine fliegende etwas hier sind? Er wusste es nicht. Er sah kurz zum Himmel ging dann doch weiter in der Hoffnung die Flederfmaus ließe ihn in Ruhe.

Also wirklich, natürlich lies sie ihn NICHT in ruhe! Sofort ging die Fledermaus wieder in angriff und das ganze spielchen ging von neuem los. Oum würde sich nicht verdrücken immerhin sollte er diesen deppen von Menschen doch zurück bringen! Die Fledermaus fiepste jedes mal wenn es an seinen Ohren vorbei flatterte. Ein richtig nerviges vieh! Die Fledermaus hängte sich an Rakis Haaren. Es schien als würde sie sich darüber ärgern das er so stumpfsinnig war. Es war nunmal keine gewöhnliche Fledermaus, warum sollte sie sont auch mit Sayha auf reisen sein.

Raki wurde erneut von diesem fliegendem Etwas angegriffen. "Was willst du überhaupt?", sagte Raki leise vor sich hin. Als es auf Raki Kopf saß reagierte Raki dementsprechend und fing es mit seinen Händen nahm es vor sein Gesicht um es genauer anzusehen. "Eine Fledermaus? Willst du etwa spielen? Ich habe keine eit für sowas tut mir Leid!" Raki hat die Fledermaus mit etwas Schwung in die Luft geworfen, er dachte sich das es sich nicht wehtuhen würde da es sofort die Flügel öffnen würde und wegfliegen würde.

Wehtun? Nein aber es hätte Raki fast gebissen, er hätte ihn nur knapp eine sekunde länger in der Hand halten müssen! ALso stürmte die Fledermaus sofort wieder auf ihn zu. Wie sollte Oum diesem Menschen Klarmachen das er ihm folgen sollte? Gut dann eben auf die Harte Tour. Ziehen und schieben ging nicht also musste er das hinkriegen das er ihm freiwillig folgte. Die Fledermaus flog im sturzflug auf Rakis Hand zu und biss ihm in den Finger. Voila~ und schon hatte man einen verärgerten Menschen. Die Fledermaus flatterte noch neckend um Raki rum flatterte ihm nochmal gegen die Stirn (Kopfnuss xD) und dann flog es wieder in die richtung in der es her gekommen war, zu Sayha.

Raki war leicht verärgert, der Hauptgrund war, dass er keine Lust mehr zum spielen hatte! Du willst spielen kleiner? Dann machen wir das liebengerne!" Raki ging langsam der Fledermaus hinterher mit seiner Hand am Schwert griff, dennoch noch weggesteckt. "Wohin den so eilig? Ich dachte wir wollten spielen." Raki war so auf die Fledermaus konzentriert das er nicht wirklich bemerkte wohin er ging.

Oum spielte regelrecht katz und maus mit Raki, ganze 10 Minuten lang! Bis sich die Fledermaus schließlich auf Sayhas Hand niederlies und anfing sich zu putzen. "Gute arbeit Oum" meinte Sayha zufrieden. Sie blieb aber noch sitzen, sah dann aber unter ihrem Hut hervor zu Raki "Du bist spät" meinte die Magierin.Sie Stand letztentlich doch auf und drehte sich dann dem Menschen zu "Wir brechen sofort auf, oder hast du was dagegen?" fragte sie nach. Nein dagegen sollte er ja eigentlich nichts haben immerhin hatte er ja eingewilligt mit ihm zu reisen.

Raki rannte der Fledermaus eine Weile hinterher und kam dann etwas schnaufend bei Sayha an. "Jetzt weiß ich immerhin wer mit mir spielt.", scherzte Raki und führte fort," Sofort? Wenn du mir versprichst mir nächstes mal genauer zu sagen wo du bist oder mir gute Zeichen zeigst nicht so wie das gerade eben. Naja, wohin gehen wir den?"

"Ich fand es eine passende Gelegenheit dir Oum vorzustellen. Abgesehen davon hatte ich eigentlich erwartet das du selbst in der lage bist mich zu finden. Was ja nicht so war" meinte Sayha und ging dann auch los. "Ich habe nicht vor es dir Leicht zu machen. Du willst stärker werden also tu auch was dafür. Zur stärke gehört nicht nur Kraft sondern auch Verstand" Es hörte sich beinahe an wie eine Mahnpredigt. Sayha lies die Fledermaus auf ihrer Schulter sitzen und ging los. Sie hatte es zwar nicht Eilig aber hier bleiben wollte sie nicht. Irgendwo wo sie am Tag unterschlupf vor der Sonne haben konnte, das wäre für sie Optimal! Aber jetzt wollte sie erstmal weiter, raus aus diesem Wald sie war schon zu lange in dieser Gegend.

Du... hast Recht... Danke!" sagte Raki zu ihr und ging neben ihr mit. Es war schon dunkler geworden und Raki sah schon weniger, dennoch seltsamer Weise erkannte er vieles und sah auch relativ gut vielleicht waren seine Augen gut geeignet im Dunklen zu sehen. Er wusste es nicht, aufjedenfall fand er das gut so. "Verstand? Ich hab doch Verstand, auch wenn nicht in Spuren lesen oder im Kampf gegen Magie."

Sayha seufzte "Und eine Eigene Meinung hast du auch nicht" er konnte ihr doch nicht bei allem zustimmen. Da war ihr jemand rebellisches doch lieber gewesen. Er versuchte ja nichtmal zu wiedersprechen auch wenn sie immer versuchte gut zu argumentieren. Aber die weisheit in person war sie ja nun auch wieder nicht. Sayha ging weiter, sie sah alles, diese Helligkeit war genau richtig für einen Phantom wie sie. Sayha stampfte durch den Wald in Landesinnere. So wie es aussah würden sie in dieser Nacht noch nicht aus dem Wald rauskommen aber sie würden ja schon noch sehen wie weit sie kamen.

Raki lief leise Sayha hinterher. Raki dachte daran ob sein Verhalten etwas mit seiner stärke zu tun hat. Kann man Gutmütig sein und stäker werden oder ist es leichter wenn man härter ist? Sein Bruder war nett, aber streng und hart. Raki hatte aber keine Zeit weiter nach zu denken er hatte die Einbildung, dass jemand näher kommt. Raki lief leise weiter und konzentierte sich auf die Geräusche. "Einer? Zwei? Wieviele sind es? Zwei hinter uns einer links und einer rechts. Mehr kann ich im Moment nicht hören." Raki dachte das Sayha als Phantom es ebenfals gemerkt hatte, das irgendjemand sich ihnen nähert. Raki zog seine Hand langsam aus seinem Mantel, damit er schneller sein Schwert ergreifen konnte. "Jeden Moment werden sie zuschlagen!"