Stachellandpfad

Blinzelnd hob sie die Lider an. Das Licht war seltsam gedämpft - sie mussten schon nahe an Ramos sein. Je näher desto besser.
Azar setzte sich noch etwas benommen auf, bis sie sah, worauf sie geschlafen hatte. Ihre Augen weiteten sich und ihre Wangen wurden rot als sie sich abwendete.
"Entschuldigung..."

" Nicht schlimm, ich..." begann Julian, wurde aber rot und sah zu Boden.
" Naja, es war warm und... entschuldige dich einfach nicht bei mir, okay? Wenn sich einer zu entschuldigen hat, dann ich." flüsterte er leise und stand wieder auf. Lächelnd blickte er zu Azar.
" Wir werden Senmor finden, und danach werden solche Versehen nie wieder passieren." sagte er aufmunternd und packte die Sachen

"Hör auf." sagte sie nur: "Hör einfach auf damit, verstanden?" Sie stand auf und ignorierte ihn bis sie alles zusammen gepackt hatte. Sie trank und ass schnell etwas, dann war sie selbst auch bereit für den Aufbruch. Ein ungutes Gefühl beschlich sie als sie ihre langen Haare zurückstrich. Waren sie länger geworden? Würde sie bald wieder unter Fieber leiden? Julian hatte noch nicht einmal danach gefragt...
Sie schüttelte den Gedanken ab und begann loszumarschieren.

Azars Worte waren hart, auch wenn Julian sie nicht anders erwartet hatte. Sie wollte einfach nichtsmehr mit ihm zu tun haben. Und wahrscheinlich würde er sich von der nächsten Klippe stürzen, wenn sie Senmor erst einmal gefunden hatte. " Aber mir gefallen deine Haare." antwortete der Junge und sah sie mit zusammengekniffenen Augen an. " Du scheinst reifer geworden zu sein , Madame"

Sachte berührte sie eine Strähne, lies aber dann ihre Hand wieder sinken: "Du weißt was das heißt oder? Du wusstest es schon länger."
Sie ging einfach weiter und wandte sich nicht zu ihm um: "Ich altere. Schneller als normale Menschen. Und das heißt auch..." Ein dicker Kloß bildete sich in ihrem Hals, als sie erkannte, dass sie in Aluma nichts mehr zu verlieren hatte. Wie konnten andere Menschen mit dem Gedanken klar kommen, dass sie ganz plötzlich sterben könnten? Wie hatte sie selbst damals darauf reagiert, als es noch für sie wichtig gewesen war? Es war zu lange her.
"Ich werde sterben."

" Nur wenn du willst" fügte Julian ihren Worten hinzu und sah sie an, während er ihr nachging.
Sen Blick war zu Boden gerichtet und war ausdruckslos. Er brauchte jetzt keine Gefühle mehr. Er hatte ja auch keine mehr zu erwiedern. Er war jetzt eine leere Hülle, die Senmor retten sollte. Und danach würde er entsorgt werden. " Bald kann ich mich teleportieren." bemerkte der Junge.

Sie wandte den Kopf überrascht zu Julian um, als er so tat, als hätte sie eine Wahl. Sie konnte das Altern schließlich nicht aufhalten. Ihre Nekromantie war aufgebraucht. Ende.
Sie wollte nicht mehr darüber nachdenken.
"Sehr gut." Ihre Finger berührten leicht die Ringe in ihrer Tasche. Senmor...
"Je schneller desto besser."

" Du willst sterben, oder?" fragte Julian, ohne weiter auf die Teleportation einzugehen. Er musste sie jetzt in das Gespräch verwickeln. Er musste wissen ob sie noch sein Blut wollte. Ob er sterben durfte.
Der Junge blieb aprubt stehen. " Antworte mir, sonst teleportiere ich mich alleine." zischte er leise

Aufbrausend wandte das Mädchen sich zu ihm um: "Das ist keine Zeit für Spielchen Julian! Hier geht es um Senmor, nicht um mich und auch nicht um dich! Aber bitte; mir währe es auch egal wenn du allein gehen willst, hauptsache wir holen den Kleinen da raus!" Um keine Zeit zu verlieren, stapfte sie weiter: "Was ist das eigentlich für eine Frage? Vor allem von jemanden wie dir, der mir die ganze Zeit ein Ohr abkaut, dass er sich so schnell wie möglich umbringen will!"

" Gut... dann lass es.!" schrie Julian nun wütend udn sah ihr in die Augen. Er war wütend. Nichtmehr nur leicht angereitzt, sondern richtig wütend.
" Teleportation. Jetzt" murrte er und stellte sich neben sie. " Und glaub ja nicht das ich dir im Turm helfe, das kannst du schön alleine machen!" fügte er hinzu, bevor ein schwarzer Nebel sich in der LUft ausbreitete und ihn und das Mädchen verschlang


-------->Turm Aluma, mit Kahnah

Der Dunkelefl führte das Pferd mit raschen und langen Schritte weiter. Zwischendurch warf er immer wieder einen Blick auf Lyra. Leichtes Mitleid lag in diesem und er zuckte mit den Schultern. Das konnte er jetzt nicht gebrauchen. Es würde seinen Plan gefährden. Allerdings war er sich sicher, das sie bald aufwachwachen würde. Er wante sich ab und schloss kurz die Augen. Dann öfnnete er sie wieder. Diesesmal war das Mitleid verschunden und sein Blick war gewohnt kalt und abschätzend.

Langsam kehrte das Bewusstsein der Halbelfe zurück. MIt geschlossenen Augen versuchte sie sich zu erinnern wo sie war und was geschehen war. Ihr Schädel brummte und schlug in regelmäßigen Abständen gegen etwas hartes. Zusätzlich hatte sie das Gefühl, dass er jeden Moment platzen würde. Der nächste Schmerz, den sie wahrnahm war an ihrer Flanke, wo sich das Sattelhorn ihres Pferdes immer wieder hineinbohrte, was sie allerdings nicht wusste. Es lag nicht im Bereich des Möglichen zu sagen ob sie wachte oder träumte und eine erneute Ohnmacht umfiel sie.

Der Drow schüttelte etwas enttäusht den Kopf. Er hatte mehr erwartet, als ein kurzes aufflackern ihres ewusstsein. "Das kann ja noch ein Spaß werden", knurrte er leise und maschierte weiter. Diesesmal etwas langsamer, da er Lyra genauer im Blick behielt. Er wartete darauf das sie aufwachte. Auch wenn es relativ lange dauerte, wie er fand.

Abermals hämmerte es in ihrem Kopf. Ihr Mund fühlte sich seltsam trocken an. Sie leckte sich über die spröden Lippen und versuchte sich an den Kopf zu fassen. Vergebens. Die Elfe schlussfolgerte, dass sie gefesselt worde war. Langsam kehrte auch die Erinnerung zurück und die Wut.
"Und was tust du jetzt." knurrte sie. "Spießt du mich jetzt auf einen Pfahl und servierst mich mienem Vater als Mitternachtssnack?"Ihr war von dem Geschaukel mit dem Kopf nach unten schwindelig und Übel geworden. Mit jedem Schritt des Pferdes schlug ihr Kopf gegen den Steigbügel und das Sattelhorn drückte empfindlich gegen ihre Flanke. Der verfluchte Bastard hatte sie also verraten. Wenn sie sich aus ihren Fesseln lösen würde, würde er das nicht überleben.

Raelag grinste kalt. "Vergessen wir den Pflock, lebend bist du nützlicher. Außerdem habe ich die Absicht vot Mitternacht bei deinem Vater zu sein." Er zog eines ihrer Messer und wirbelte es locker in der freien Hand. "Weißt du. Diese Klingen sind es fast schon wert, das ich die ganze Zeit nett war. Auch, wenn die Versteckten wesentlich besser sind."
Er lachte kurz auf. "Aber mal ehrlich. Wie kammst du auf die Idee ich wäre dein Freund ode Verbündeter." Er lachte. "Ich bin kein grandioser Schauspieler."

Die Halbvampirin funkelte ihn böse an. Die Dolche schleppte sie schon ihr ganzes Leben mit sich herum, pflegte und schliff sie regelmäßig. Sie waren genau auf sie abgestimmt, auf die Hand, den Kampfstil. Sie waren unbezahlbar. Innerlich schwor sie sich das Leben des Elf möglichst langsam und schmerzhaft zu beenden.
Mit dem Kopf nach unten hängend sendete sie Todesblicke aus.
"Ich bin nun einmal leichtgläubig. Das war ein Fehler, den ich nciht nocheinmal begehen werde und den du bitter bereuen wirst." sie bleckte die Zähne und knurrte unwillkürlich.

Rlag lachte schallend auf. Dann trat er zu lya und hob ihr Kien an so das sie ihn ansehen musste. "Weißt du", erwiederte er mi einem überlegenden grinsen. "Du hast keine Zeit ihn mir bereuen zu lassen." Dann drehte er sich um. "Achja was wäre dir lieber. Enthauptet werden oder verbrannt? oder etwas anderes? Ich bin ein netter Elf du darfst dir deine Todesart aussuchen. ich werd einfach auf sie bestehen."
Er lachte wieder und ging rasch weiter.

Angwiedert entwand sie sihr Gesicht aus seinem Griff "Hast du nicht den Mut mit mir zu kämpfen? Du Feigling!" sie spuckte vor ihm auf den Boden. "Bring mich doch um wie du willst, das ist deine Sache. Insgeheim stellte sich die Elfe vor den Elf bei lebendigen Leibe zu rösten um ihn anschließend zu essen. Nein- essen wprde sie ihn nicht. Sie aß keine Feiglinge. Sein Fleisch würde der Fraß der Schlosshunde werden, die mit hungernden Mägen umherstreunten.

Raelag lachte leise. "Ich bin nur gewinnorientiert. Und jetzt beweg dich bitte nicht, beschädigte Ware bringt weniger. Und sonst kann ich auf die Idee kommen das du noch mehr Waffenhast." Der Blick des Dunkelelfen wirkte aufeinmal lüsterner. währnd er innerlich jubelte. Ja er konnte wircklich überzeugend sein. "Und dann müsste ich dich nocheinmal durchsuchen. as währe sicher unschön. Für einen von uns." Wieder ein grinsen. Wieder wirkte es bedrohlch.

Lyras Lippen pressten sich zu einem schmalen Strich zusammen. Wut durchblitzte ihre Dunkeln Augen und sie starrte Raelag finster an. Bei dem Gedanken was der Drow vielleicht mit ihr angestellt hatte, als sie nicht bei Bewusstsein gewesen war, wurde ihr noch übler als ihr sonst schon war. Mit dem Gedanken des Kriegers am Spieß hielt sich die Halbelfe halbwegs ruhig.
"Wage es ja nicht mich nocheinmal anzufassen." sagte sie in bedrohlicher Stimme, die viel tiefer war, als man sie ihr zutraute "schon einmal hat ein Elf seine Finger nach mir ausgestreckt und anschließend konnte er sie einzeln wieder vom Boden aufklauben."

"Sagte das gefesselte Mädchen und war dem Dunkelelfen hilflos ausgliefert", ergänzte Raelag mit bösen Worten. "Naja keine Angst. Ich werde dich schnell loswerden und von der Belohnung kann ich mir sicher viele Frauen leisten." Wieder ein schmieriges grinsen. "Andererseits könntest du auch um deine Freiheit verhandeln." Er wante sich wieder ab und rief sich innerlich zur Ordnung. Langsam übertrieb er es etwas. Andererseits machte ihm die sache mehr Spaß als ankommen.

"Angst." sie schnaubte verächtlich "wie kommt du auf die Idee, dass ich Angst hätte?" ein kratziges Lachen kam aus ihrer Kehle. "Das kommst natürlich auf deine Forderungen an." Lyra verengte ihre Augen zu Schlitzen. Sie spielte mit dem Gedanken, Fy irgendwie zum Laufen zu bringen und einfach abzuhauen, ließ es dann aber bleiben. Sie würde ja doch herunterfallen, so wie sie lag, abgesehen davon, dass doie Möglichkeit bewusstlos zu werden bestand, wenn das Sattelhorn wieder heftig in ihre Flanke stieß.
Sie war hilflos und das wusste sie genau. Das Mädchen hasste den Drow dafür, dass er es auch wusste und ausnützte. Vielleicht gäbe es später noch eine Möglichkeit. Sie versuchte flach zu atmen um die schmerzende Flanke ncht zu fühlen. Bestimmt würde es einen saftigen Bluterguss geben, aber sie würde sich nciht dazu herablassen Schmerzen zu zeigen. Wenn schon sterben, dann mit Würde.

Raelag lachtze grinsend. "Ich denke du müsstest mir ein Angebot machen.2 Er legte den Kopf kurz auf die Seite. "Andererseits, nehme ich eh keins deiner Angebote an. Leg den nie mit einem, an affen ausgedbildeten und mordlustigen Vampir an", sagt mein Geschäftssinn. Er grinste wieder breit. "Und was sagt dir deiner? Oder ist der so Tod wie du bald?"!

"Du bist klüger, als ich dachte." gab die Halbvampirin verächtlich zu. "Was mir mein Geschäftssinn sagt, geht dich nichts an." die schlechte Laune von Lyra stieg immer mehr- womöglich lag es daran, dass sie wiedereinmal etwas müsste. Insgeheim schoss sie eien Plan. Bei der nächsten sich bietenden Gelegenheit würde sie flüchten. Wie, das würde sie schon sehen. So leicht würde sie es ihm auch nicht machen, aber so lange sie verschnürt auf diesem verdammten Pferd lag war sie machtlos. Fy stolperte über einen Stein und der Sattel drückte abermals auf die bereits schmerzende Stelle. Als ihr schwarz vor Augen wurde, fluchte sie innerlich. Das konnte nicht sein.