Raiga - Die Inselmetropole

Auf der Insel liegt die gleichnamige, größte Stadt des Futari-Archipels. In der großen Festung herrscht der ernste und grimmige, aber dennoch gerechte Lordadmiral Seeilan Meeresglanz über die Inselgruppe.
In dem Hafen, der als der größte von ganz Myraf bekannt ist, laufen täglich Schiffe aus der ganze Welt ein. Die Insel ist außerdem ein Umschlagplatz für viele Händler.
Der sonntägliche Fischmarkt von Raiga, erfreut sich jedes Mal regen Treibens und falls man nach frischen schmackhaften Fisch sucht, sollte man mal tief in die Tasche greifen, doch es zahlt sich aus.
In der riesigen Schiffswerft haben viele Leute Arbeit gefunden und die Schiffe, die dort auslaufen zählen zu den besten der Welt, wie das Hauptschiff der Flotte von Raiga, die prachtvolle "Rebecca".

Falls du noch nie die salzige Hafenluft von Raiga geschnuppert hast, oder noch nie dem Fischmarkt von Raiga besucht hast, solltest du das schleunigst nachholen.

Die salzige Seeluft stach einem angenehm in die Nase, der säuerliche Fischgeruch mischte sich verheerend mit dem Schweißgestank der vielen schuftenden Hafenarbeiter.
Kein Zweifel, es hat sich nichts verändert
In einer der wenigen dunklen Ecken des Wall der glorreicher Feste von Raiga war Raziel kaum zu entdecken, nur ein Hauch seiner Silhouette und die leuchtenden Augen Cartareu`s verrieten für den aufmerksamen Beobachter seine Anwesenheit, doch von denen gab es hier keinen.
Der Hafen war wie eh und je erfüllt vom Rufen der Fischhändler und Marktschreier, den Befehlen der Kapitänen, die ihre Mannschaft herumkommandierten und den Lachen der spielenden Kinder die zwischen den Beinen der Passanten umherrannten und sich damit nicht sonderlich beliebt machten.
Das alles wird mir bestimmt nicht fehlen, diese Gören haben mich schon immer genervt.
Cartareu zwickte ihn ins Bein und Raziel folgte dem Blick des Hundes zum Kai, wo gerade ein riesiges Schiff mit der letzten Kiste beladen wurde. Es stand kurz vor der Abfahrt Richtung Ramos.
Die "Rebecca" ist zwar zweifellos das größte und meist bewachteste Schiff von Futari, aber je größer, desto leichter kann man sich verstecken.
Raziel und Cartareu verließen ihr Versteck und betraten das helle Licht des Hafen, den sie in der Menge unauffällig überqueren konnten. Er hatte die Kapuze weit ins Gesicht hineingezogen, den seine weißen Haare vielen einfach zu sehr auf.
Das wird zu einfach
An der Kante des Kai hielten sie an, Raziel zögerte.
Wie ich das hasse!
Und dann, in einem Moment, in dem er sich nahezu unbeobachten fühlte, ließ er eine kleine Kugel aus seinem Ärmel fallen, stieß sie mit dem Fuß weg, und sie verlor sich unter den Füßen der Passanten.
3....2
Er sprang hinunter, Cartareu gleich hinter ihm, und einen Moment bevor er aufschlug...
...1...
Er konnte es kurz bevor er eintauchte noch hören, irgendwo war seine Rauchbombe explodiert und obwohl er konnte es unter Wasser nicht hören konnte, erahnte er schon die schreiende, umher rennende Menge.
Seit froh das es nur ne Rauchbombe war...
Unter Wasser schwam er zum Anker der "Rebecca" und während Cartareu sich auf seinem Rücken plazierte, packte er die Ankerkette und kletterte daran empor. Sie war äußerst glitschig, aber die Löcher in den Kettengliedern boten ihm doch halt.
Oben angekommen sprang erst Cartareu und dann er durch die gleich Öffnung, in der die Ankerkette verschwand.
Wenn sich der Aufruhr gelegt hat werden die hierher kommen um den Anker einzuholen, also muss es schnell gehen!
Wie erwartet waren die unteren Decks leer, da die meisten wohl dem Knall ans Deck gefolgt waren.
In der ersten Etage, wo er Güterkisten vorfand, sah er sich um und entdeckte kurzerhand eine geräumige Kiste, die mit Wolldecken gefüllt war.
Wer hätte das gedacht, die Reise wird als nicht gerade unbequem werden.
Schnell stapelte er einige Decken in andere Kisten um, damit für ihn und Cartareu Platz war und legte sich dann selbst hinein, machte hinter Cartareu den Deckel zu und stellte sich auf eine lange Fahrt ein.
Noch ein Vorteil an der Rebecca, man wird bestimmt nicht von Piraten angegriffen...hoffentlich reicht mein Proviant auch aus, ansonsten wäre es auch egal wer mich hier findet..."
Und schon bald legte die Rebecca ab...

Julian kam nun in dne etwas normaleren Vierteln von Raiga wieder raus. Er fühte Azar und Senmor zu einem Heiler, der sich Senmor sogleich anschauen wollte.
Während er das tat, ging Julian raus und setzte sich auf eine Bank unmittelbar vor dem Haus des Heilers, während er begann, ein Buch zu lesen, was er sich eben gekauft hatte.

<---Geisterviertel

Melgagesch traute seinen Augen nicht. Nach Stunden des ziellosen Umherstreifens hatte er endlich aus dem Nebel herausgefunden und stand nun inmitten des Fischmarktes. Ja, er war lange mit zugepressten Augenliedern sturr geradeaus gerannt, um mal zur Abwechslung nicht nur weiß, sondern schwarz zu sehen...was darin gipfelte, dass er jetzt in Raiga herumstand und sich ersteinmal verdutzt umblickte. Dann folgte eine lange Phase des sturr geradeaus-Blickens. "Melgagesch McOdin, du Schlawiner! Und wieder hast du ein weiteres Höllenloch hinter dir gelassen!" Murmelte er und schmunzelte auf selbstvergötzendste Art und Weise, bevor er losging und sich zu orientieren versuchte.

Azar hatte den klapprigen alten Heiler aus dem Zimmer gescheucht und selbst die Behandlung übernommen. Nicht das sie dem Alten nicht traute, aber er sah eher so aus, als würde er jede Sekunde tot umfallen.
Sie säuberte die Wunde und konnte so ein besseren Blick darauf werfen. Senmor hatte mehrmals zugestochen. Kalt lief es ihr den Rücken runter und sie erschauderte. "Warum hast du es gemacht?" murmelte das Mädchen leise, als sie sich zu dem Medizinschrank umwandte.
Wenigstens war alles da, was sie brauchte und schnell hatte sie die Wunde verarztet. Gähnend rieb sie sich die müden Augen und bemerkte dabei das sie zitterte. Ihre Finger ballten sich zur Faust als sie sich an das Bett setzte. Nur einen Augenblick ausruhen, dann konnte sie nach Julian sehen...

Was...wer?
Senmor spürte den Schmerz, der von seiner Wunde ausging, doch er hatte keine Kraft zu schreien.
Seine Augenlieder klackerten, als jemand seine Wunde betastete, die behandelte, und er fühlte die ungeheuren Qualen. Doch irgenwann ließ der Schmerz nach, es wurde kühl, der nebel verschwand langsam aus seiner Gedanken. Sachte öffnete er die Augen, der lcihte Schein einer Kerze störte seine Augen nicht, und er konnte jemanden neben sich auf der Liege sitzen sehen...eine Frau.
"Azar?", brachte er schwach hervor, und sofort begann er stark zu husten, seine Brust schmerzte wieder, immer und immer wieder wenn er scharf die Luft ein und ausstieß und schlimme Schmerzen durchfuhren seinen Körper.

Azar öffnete ihre Augen als sie ihren Namen vernam. Senmor war wieder bei Bewusstsein aber er begann heftig zu husten. Sie legte ihm eine kalte Hand auf die Brust und murmelte: "Beruhig dich. Wenn du ganz ruhig ein- und ausatmest, hört es auf."
Sie wartete bis der Atem des Jungen gleichmäßig ging, dann lächelte sie erschöpft: "Du hast uns allen einen ziemlichen Schrecken eingejagt, weißt du das?"

Unsicher drehte er den Kopf auf die Seite, er wollte sie nicht ansehen.
Sicher hat sie sich Sorgen gemacht, Julian ja sowieso nicht, aber sie weiß auch nicht, was passiert ist.
Er versuchte seine Hand zu heben, wollte seine Wunde befühlen, aber er konnte es nicht.
Tatlos konnte er wenigstens wieder seine Sinne ausweiten, erkannte Julian, der einfach nur da saß und anteilnahmslos ein Buch laß.
Typisch., dachte er.

Azar bemerkte Senmors Bewegung und setzte sich wieder auf den Platz neben ihn. "Wir sind nicht mehr an diesem schrecklichen Ort, du brauchst also keine Angst mehr zu haben." sagte sie leise um ihn zu beruhigen: "Also... erzählst du mir, was passiert ist?"

Langsam wandte er erst seinen Kopf wieder etwas Azar entgegen, dann aber drehte er ihn völlig zur Seite, so dass sein Blick auf die Wand gefallen wäre.
"Nein.", meinte er dann schlicht, aber fest, fast schon abweisend.
Das geht sie nichts an!, hämmerte er sich ein.
Das er wieder Brocken aus seiner Vergangheit wusste, brauchte sie nicht zu interessieren. Sie wusste weder, dass er sie überhaupt vergessen hatte, noch irgendetwas anderes über ihn.
Ich bin doch ein nichts...sie hatten recht.

"Okay." meinte sie weiterhin ruhig: "Ob du es glaubst oder nicht; ich weis wie es ist, etwas zu verheimlichen. Aber manchmal ist es besser etwas zu sagen als es mit sich herum zu tragen." Sie legte den Kopf zur Seite und lächelte: "Also wenn du jemanden zum reden brauchst, würde ich nicht gerade zu Julian gehen. Er ist nicht der beste bei solchen Sachen. Und ich möchte das du weist, dass es nur Geister waren, egal was sie dir gezeigt haben, egal was sie gesagt haben; es war nicht echt. Wir alle haben sie gesehen, wir alle haben gehört was sie gesagt haben..." Ihre Hand krallte sich in den Stoff ihres Rockes als sie die Erinnerung verdrängte.
"Aber das war alles eine Lüge."

"Oh nein...nicht alles!", brachte Senmor schwach, und daher nicht ganz so überzeugend heraus, wie er es eigentlich selbst empfand.
Er weiß jetzt wie es damals war, und dass es genau so hätte ablaufen können. Jeden Tag hatte er den Hass und die Verachtung zu spüren bekommen - nicht nur von seiner Familie.
Ich war Objekt...ein unerwünschtes Objekt.

Traurig schaute das Mädchen auf Senmor hinab und überlegte was sie sagen konnte. Aber sie wusste nicht genau worüber er nachdachte und konnte ihm daraufhin nicht helfen: "Wenn du es mir nicht sagen willst, dann sag ich dir was, was du sicherlich nicht erwartest." Sie lehnte ihre Stirn erschöpft gegen die Wand: "Julian war derjenige der dich hierhin gebracht hat. Zumindest hätte ich ohne ihn den Kopf verloren und wir wären immer noch an diesem grässlichen Ort."

"Und ich wäre tot, aber was hätte das noch für einen Unterschied gemacht...", trauer schwang in Senmors Stimme mit, die wie immer wankte, die Frequenz änderte. Gerade jetzt, wo sein Inneres so zerrüttet war.
Es kommt mir wieder alles so sinnlos vor...
Schon einmal hatte er sich so Gefühl, als er von seinem zweiten Zuhause fortgegangen war. Damals war er in die Welt hinaus gegangen, um für sich selbst einen Sinn, eine Aufgabe, einen Zweck zu finden, doch nun schien er davon weiter entfernt als zu Beginn.

Azar war geschockt über seine Aussage, versuchte aber, das nicht in ihrer Stimme mitschwingen zu lassen: "Du bist viel zu jung um schon über den Tod nachzudenken. Du hast dein ganzes Leben noch vor dir."
Sie blickte auf ihre eigene Hand an der noch sein Blut klebte und wanderte dann zu ihrem Handgelenk: "Es gibt viele dunkle Tage aber deswegen müssen wir die schönen in Ehren halten. Manchmal wacht man morgens auf und denkt es ist wieder nur ein normaler Tag, aber dann ändert sich alles. Vielleicht nicht sofort zum besseren und nicht so wie man es sich gedacht hat, aber es kann sich ändern." Das Mädchen erkannte das sie von sich selbst sprach. Genauer gesagt von dem Tag als sie Julian so plötzlich auf dem Markt in Al' Wenidas getroffen hatte.

Und dennoch fühle ich mich, als läge mein Leben schon lange hinter mir..., er sprach die Gedanken nicht laut aus, denn sie waren für ihn bestimmt. Er selber hätte etwas daran ändern können, aber der Gedanke es zu müssen, fiel ihm nicht ein.
Sein Gespür, und unbewusst auch sein eigentlich nicht existierender Blick, fiel auf das Messer, dass immer noch voller Blut - seinem Blut - auf einem niedrigen Schrank nebem seiner Schlafstatt lag.
"Sie haben es so gewollt..."

"Wer hat das so gewollt?" fragte sie ruhig, mit dem Gefühl der Sache näher zu kommen: "Die Geister?"
Sie war sich ziemlich sicher, aber warum sollte er auf einfache Trugbilder hören? Es musste noch einen anderen Grund geben.

"Das geht dich nichts an!", rief Senmor nur aufgebracht und wütend, er hatte dies eben nicht laut aussprechen wollen. Sofort durchzog wieder ein flammender Schmerz seinen Körper und er verstummte sofort.
Sie weiß garnichts, rief er sich wieder ins Gedächtnis.

"Toll..." Grummelte Melgagesh leise und richtete sich seinen Zopf zurecht. "Jetzt müffle ich nach Tintenfisch..." Tatsächlich war der tollpatschige Schwertkämpfer vor einigen Augenblicken direkt in einen Stand geplumpst, als er versucht hatte, von Dach zu Dach der Häuser zu springen, um sich nicht in den Menschenmassen vorwärts prügeln zu müssen. Es war schief gegangen, diese 3 Meter Abstand zwischen Häuserdach Nr. 1 und 2 waren ihm zu weit gewesen. Als hätte er mit seinem neuen Körpergeruch nicht schon genug Probleme, pöbelte ihn der Ladenbesitzer an. "Was fällt Ihnen eigentlich ein, einfach so vom Himmel zu fallen?!" Melgagesch drehte sich zu dem bärtigen, fest gebautem Mann um, den er um gut 2 Köpfe überragte. "Sehen Sie nicht, was Sie mit meinem Stand angestellt haben?!" Brüllte der erzürnte Krämer und zeigte auf den Bretterhaufen, aus dem einige Tentakel und Sepier herausstachen. Ein kleiner Oktopus stahl sich davon und floh nach dem Debakel mit dem bunten Riesen vom Himmel ins Meer. "Äh...ja, tut mir sehr Leid." Meinte Melgagesch nur gleichgültig und ging weiter, als ihm drei Wachen entgegen kamen. "Sir, Sie sind also für die Zerstörung dieses Stands verantwortlich?" Erkundigte sich der Hauptmann in der Mitte. "Ja!" Posaunte es aus der Lunge des Händlers. "Ähm...irgendwie schon, ja, denke ich, wenn ich so recht drüber nachdenke. Kann sein. Wieso?" "Nun, dann müssen Sie für den Schaden aufkommen und..." Als er das Wort aufkommen hörte, gab Melgagesch dem Wachmann eine auf die Nase. "Gwahaha!" Lachte er. "Was?! Ihr närrischen Sterblichen glaubt, ich, der große Wandersmann und Schwertgroßmeister Melgagesch McOdin, müsste mich mit solchen Irrelevantigkeiten herumschlagen und kleinkarierten Krämern Geld in den Rachen werfen, wenn er selbst so blöd ist und nicht bedenkt, dass der größte aller Schatzjäger vom Himmel auf seinen Stand fallen könnte?! Pah!" Er zog seine Hellebarde hervor. "Wörtliche Gewalt erzeugt Waffengewalt!" Meinte er selbstsicher und ging in Angriffsstellung...doch ihm rutschte das Herz in die Hose, als der Hauptmann aufstand und die drei Wachen ihre Schwerter zogen, und dann verkroch es sich in seinen kleinen Zeh, als ein ganzes Dutzend von Wachleuten um die Ecke kam. Er stand kurz nur wie versteinert da...und dann rannte er lachend um sein Leben.

Azar sah seufzend zu, wie Senmor sich wieder abwandte: "Okay, falls du etwas gegen die Schmerzen haben willst, frag einfach." Sie erhob sich langsam und wusch sich die Hände in dem kalten Wasser das der Heiler bereit gestellt hatte.
"Versuch ein wenig zu schlafen", kurz zögerte das Mädchen, dann nahm sie zur Sicherheit das Messer und legte es auserhalb seiner Reichweite: "Ich bin nicht weit weg." meinte sie teils zur Beruhigung, teils als Wahrnung.
So leise sie konnte, trat sie aus dem Zimmer und sah Julians Hinterkopf durch eines der Fenster.
"Ist da noch ein Platz für mich frei?" fragte sie als sie die Tür öffnete und heraus in die Sonne trat.

" Joa." murmelte Julian geistesabwesend und war in sein Buch über alte Waffentechnik vertieft.
Er las ziemlich schnell und hatte schon 1/4 des BUches durchgelesen, seit er es hatte.
" Wie geht es Senmor?" fragte er nun ein wenig interesierter und sah Azar an

"Er ist eben aufgewacht." murmelte sie und legte den Kopf zurück um in die Sonne zu schauen: "Körperlich geht es ihm den Umständen entsprechend gut, aber..." Das Mädchen seufzte tief und flüsterte betrübt: "Er will mir nicht sagen warum er es getan hat."

Mittlerweile hatte Melgagesch die Hüter des Gesetzes, trotz seines ewigandauernden Lachens der völligen Selbstsicher-/verliebtheit, das das gesamte Regiment der Stadtwache immer wieder auf seine Fährte gebracht hatte. Jetzt stand er vor der Hintertür des Hauses eines Heilers, oder eher eines Quacksalbers, der den Leuten Blutegel auf die Arme legt und dem Aderlass seinen Lauf lässt, um dann mehr Geld einzustreichen wie ein normaler Durchschnitts-Schwertmeister oder Schatzjägerexperte aus der Mittelschicht dieser grausamen Kaiserreichsgesellschaft. "Na ja..." Dachte der Paradiesvogel mit dem Waffenarsenal einer Großarme auf dem Rücken. "...ich kann mich ja bei diesem Checkpoint-Charlie der Leichen verstecken. Da fällt wenigstens der Fischgestank meiner Wenigkeit nicht auf." Und schon hechtete er durch das Hintertor in das Häusschen und schlug arrogant schmunzelnd die Mahagoni-Tür, die er für Kunstholz (quasi wertlos) hielt.
Zu seiner negativen Überraschung schien der alte Quacksalber, der sich auf einem Stuhl seinen altherrlichen Mittagsschlaf gönte, nur einen Gast zu haben, der im Bett herumlungerte. Melgagesch versuchte sich ruhig zu verhalten...doch sein Ego, das mit einem leisen "Gwa-ha-ha." auf sich aufmerksam machen wollte, spielte nicht mit.

" Irgendwas stimmte doch eh mit dem Jungen nicht. Seine seltesamen Kräfte...und seine Art..." murmelte Julian, und sah dann Azar an. " Nicht dasi ch was dagegen hätte, aber meist hatte nsolche Leute eine schlimme Vergangenheit...und bei Senmor muss es wirklich schlimm gewesen sein. Er könnte mir fast Leid tun" erklärte er. Es war typisch für ihn, das er nur für Leute die er gut kannte, Mitleid oder dergleichen empfand.
" Ach, übrigens..." sagte er leise, und hielt Azar ein paar belegte Brote hin.
" Ich hab die gekauft und du hast Hunger, glaub ich." sagte Julian lächelnd und sah Azar in die Augen

"Ja wahrscheinlich hast du Recht." Seufzend wollte sie sich zu ihm umdrehen, als sie plötzlich ein Brot vor der Nase hatte: "Du bist der Beste Julian!" rief sie noch als sie voller Hunger hineinbiss.
"Was liest du da?" Sie beugte sich zu ihm herüber und ergriff das Buch: "Eine Schnulze, hätte nie gedacht das du auf Romantik stehst?" neckte sie ihn.